



Deutsch issues
(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 11.05.2017, Sofia)
(vom vergangenen Freitag)
Frage von Manjari: Die Schlange ist ein sehr interessantes Symbol, sie kann gute, schlechte und vielleicht auch andere Dinge darstellen. Könnten Sie das bitte näher erläutern?
Swami Tirtha: Ja, ich stimme zu, dass Schlangen sehr ungewöhnliche Lebewesen sind. Der Mensch hat irgendwie eine gewisse Angst vor Schlangen. Normalerweise mögen wir Schlangen nicht wirklich, besonders wenn unser Körper sich in deren Nähe befindet. Du magst die sehr eleganten Schuhe aus Schlangenhaut, aber stell dir einfach vor, dass sich eine Schlange um deinen Körper bewegt – das ist ein ungutes Gefühl, oder? Und in Indien zum Beispiel leben die meisten Schlangen auf diesem Planeten Erde. Daher haben sie dort ein recht tiefes Verständnis für die Beziehung zu den Schlangen. Aber wie du sagtest, repräsentieren sie sozusagen sowohl gutes als auch schlechtes oder sehr positive und gefährliche Aspekte. Ihre Ernährung ist zum Beispiel sehr interessant. Normalerweise fressen die großen Schlangen beispielsweise Ziegen in einem Stück. Also verschlingen sie alles und beginnen dann mit der Verdauung – langsam, langsam, langsam. Das ist interessant, aber eine weitere interessante Tatsache über Schlangen ist, dass sie auch ein echtes Supernahrungsmittel mögen – Milch. Milch ist einer der Favoriten der Yogis und der Schlangen. Deshalb besteht eine Gefahr – zum Beispiel, wenn ein Baby mit der Muttermilch gefüttert wird, dass das Baby einschläft und plötzlich eine Schlange auftaucht. Die frische Milch befindet sich also im Bauch des Babys und die Schlange ist bereit, diese Milch zu holen und durch den Mund in das Baby reinzukriechen. Wenn ihr also an einem solchen Ort lebt, ist es besser, eine Manguste in eurem Haus zu haben. Weil ihr euer Zuhause und euer Baby vor der Schlange schützen möchtet, die nach Milch sucht.
Doch abseits der Biologie und des Alltagslebens werden in den Bräuchen auch Milch und Schlangen erwähnt: Milch, die von der Zunge einer Schlange berührt wird, verwandelt sich in Gift. Ebenso wird selbst die heilige Botschaft oder Gespräche über Krishna, den Höchsten, zu Gift, wenn sie von untreuen Menschen übermittelt werden. Deshalb heißt es: shravanam naiva kartavyam1 – hört nicht auf solche Reden von ungläubigen Menschen.
Es gibt auch bestimmte Ebenen im Universum, die von schlangenähnlichen Wesen bewohnt werden. Sie haben auch viel mit der Geschichte von Bhagavatam zu tun. Denn am Anfang meditierte ein Brahmane in seiner Hütte, dann kam König Parikshit herein und war beleidigt, weil er ignoriert wurde, also warf er eine tote Schlange auf den Heiligen. Dies war die Ursache aller Folgen, angefangen mit einem Fluch usw. So starb König Parikshit aufgrund des Schlangenfluchs und des Schlangenbisses. Also begann sein Sohn, sarpa-yagya durchzuführen – diese Schlangen zu opfern und zu vernichten. Aber am Ende war die Entscheidung eine andere, die Empfehlung war eine andere: akzeptiere dein Karma, akzeptiere sogar einen Fluch und lasse alle in Frieden leben.
Kundalini-shakti wird auch als eine Schlange im Körper beschrieben. Es ist die allgemeine, universelle Lebenskraft, die jedem Einzelnen gegeben wird. Und durch spirituelle Praxis könnt ihr die Ebene dieser Kraft, dieses Bewusstseins erhöhen. So weit, dass eure shakti, eure Lebenskraft, die höchste Ebene Ihres Chakra-Systems erreicht. Dies nennt man Erleuchtung oder Trancezustand. Und wer verkörpert im Yoga diesen perfekten Bewusstseinszustand? Das stimmt, Shiva. Shiva ist auch ein großer Freund von Schlangen. Wir können es kaum ertragen, dass Schlangen auf unserem Körper herumkriechen, aber er mag es sehr. Er trägt Schlangen um den Hals als Schal, als Schmuck.
Und ich denke, wir haben oft darüber gesprochen, dass Lord Shiva auch den Guru-Tattva repräsentiert. Weil er in seiner Meditation immer fixiert ist. Du wirst ihn mit zwei Augen und einem weiteren Auge, dem dritten Auge, sehen. Immer konzentriert. Manchmal ist sein drittes Auge geschlossen und manchmal offen, aber das ist ein anderer Fall. Jedenfalls ist er ungestört, obwohl die Schlangen seinen ganzen Körper bedecken.
Ich habe einen Yogi-Freund, ich meine bhakta, aber er ist ein Yogi-Typ. Und in Navadvip, das praktisch am Ufer des Ganges liegt, im ashram von Shridhara Maharaja gibt es auch Schlangen im Garten. Und Sie wissen, dass die Menschen Angst vor Schlangen haben. Aber mein Yogi-Freund hat die Schlangen mit der Hand gefangen. Deshalb hatten die örtlichen Gläubigen große Angst: „Oh, was wird schon passieren!“ Aber er war sehr mutig und beschützte die anderen vor den Schlangen. Vielleicht hat er den Segen von Lord Shiva erhalten.
Okay, wenn Lord Shiva das guru-tattva und den perfekten Bewusstseinszustand repräsentiert, wer sind dann die Schlangen um ihn herum? Die Schlangen sind die Schüler. Immer in Bewegung, kommen immer mit irgendein Problem: „Guruji, dies und das“. Die Schlange kann niemals still bleiben, sie ist immer in Bewegung, ihr kennt ihre sehr ungewöhnlichen Bewegungen. Aber Shivaji ist ungestört. Er bewegt sich nicht. Der ungewöhnliche Beilag der Schüler lässt ihn nicht erschüttern. Vielleicht ist unser Bewusstsein als Schüler immer in einer welligen, wackeligen, schlängelnden, hinterlistigen Stimmung, aber auf einer vollendeten Ebene sollte euer Bewusstsein ungestört sein.
(Fortsetzung folgt)
1 Srimad Bhagavatam 6.17.40
(Aus der Lektion von Swami Tirtha, 11.05.2017, am Morgen, Sofia)
(vom vergangenen Freitag)
„Sicherlich leiden jedoch die unschuldigen Menschen unter der Ungerechtigkeit, deine Sänfte, ohne Belohnung tragen zu müssen. Sie verdienen Mitleid, weil du sie gezwungen hast, sie zu tragen. Dies beweist deine Grausamkeit, auch wenn du dich, geblendet von deinem Stolz, als Verteidiger der Bürger betrachtest. Das ist lächerlich. Du benimmst dich so töricht, dass dich unter den Weisen niemand als großen Mann ehren würde.”[1]
Klingt nach einer Revolution. „Tötet die Könige! Und gründet eine Demokratie, in der niemand ausgebeutet wird!‘ Aber tut mir leid, meine Lieben, dies ist nicht das 20. Jahrhundert, denn mit diesen, gleichen Rechten für alle ist die Geschichte noch nicht zu Ende – nein! Dieser Vers endet mit der Gesellschaft der Heiligen und Weisen. Also, jede Art von Opposition oder eines Missverständnis auf materieller Ebene –geschah schon vor Ewigkeiten. Es ist nicht die tatsächliche tagespolitische Situation; diese Oppositionen gibt es seit Jahrunderten. Aber Wahrheit ist keine Frage der Abstimmung. Sie existiert unabhängig von Ihrer Meinung. Die Harmonie zu finden bedeutet also nicht, sich für die eine oder andere Seite zu entscheiden. Die Harmonie zu finden, bedeutet, zur höheren Synthese zu gelangen. Wenn Sie weiser sind, wenn Sie ein höheres Bewusstsein haben, werden Sie sehr leicht den Weg zur Wahrheit finden.Und der Weg der Wahrheit braucht Menschen, die diesen Weg gehen. Manchmal denkt man vielleicht, dass wir einen Weg wählen, aber es ist besser zu sagen, dass der Weg uns einlädt.
Aber kennen Sie das Gefühl, wenn Sie ohne Bezahlung die Sänfte tragen? Kennt ihr dieses Gefühl? Ihr macht euren Job und erhaltet keine Zahlung dafür. Es passiert und es verursacht Leid aufgrund dieser Ungerechtigkeit. Aber meine lieben Brüder und Schwestern, gibt es in einer gerechten karmischen Situation Ungerechtigkeit? Höchstwahrscheinlich nicht. Alles hat einen Grund. Eine Ursache und ein Grund, warum passiert es uns und was ist der Zweck? Vielleicht muss ich heute die Sänfte unentgeltlich tragen, aber wer weiß, vielleicht war ich schon einmal ein König und habe es genossen, auf einer Sänfte getragen zu werden. Wir wissen also nie, wie es vorher passiert ist. Und ich möchte auf keinen Fall wie ein Prediger revolutionärer Ideen klingen, wie: „Du kannst auch König werden!“, denn das hilft der Situation nicht. Heute leiden wir, aber wenn wir das System ändern, werden wir es genießen – kommt schon, es ist nutzlos. Es ist nur ein weiterer Teil der materiellen Illusion – dass man die materielle Krankheit mit anderen materiellen Mitteln heilen kann, es ist nutzlos.
Es ist also nichts ungerecht, doch die Erlösung hängt vom Glück ab. Viel Glück ist mit anderen Worten göttliche Barmherzigkeit, richtig? Ich denke, jetzt seid ihr eher bereit, es zu akzeptieren.
(Fortsetzung folgt)
1Shrimad Bhagavatam 5.12.7
May
25
(Aus der Lektion von Swami Tirtha, 11.05.2017, am Morgen, Sofia)
(eine Vortsetzung vom vorigen Freitag)
„Über meine Zweifel bezüglich bestimmten Themen,spreche ich später. Jetzt möchte ich mit dir über die schwierigen Anleitungen sprechen, die du mir gabst, wie ich mit Hilfe Mystischer Yoga meine Spirituelle Natur erkennen kann. Bitte wiederhole sie noch einmal, aber etwas einfacher, damit ich sie verstehen kann. Mein Geist strebt immer nach Wissen und ich sehne mich nach Klarheit.Oh Herrscher der Yogakraft, du sagtest, owohl ich Ermüdigung wegen der Bewegungen des Körpers empfinde, dass eigentlich keine Müdigkeit existiert. Es scheint nur so. Auch dass man durch solche Fragen und Antworten, nicht zur Verständniss der Absoluten Warheit kommt. Das bringt mich etwas durcheinander.“[1]
Hier stellt Srila Prabhupada klar: „Formelle Fragen und Antworten zu körperlichen Konzepten stellen kein Wissen über die Absolute Wahrheit dar.“ Das Wissen über die Absolute Wahrheit unterscheidet sich deutlich von der formalen Verständnis körperlicher Schmerzen und Freuden. In der Bhagavad Gita sagt Lord Krishna zu Arjuna, dass die im Zusammenhang mit dem Körper erlebten Leiden und Freuden vorübergehender Natur sind; sie kommen und gehen. Man sollte sich von ihnen nicht stören lassen, sondern sie tolerieren und weiter auf die spirituelle Verwirklichung zusteuern.“ [2]
Ich denke, das ist eine sehr berechtigte Frage: Wenn Sie etwas nicht verstehen, ist es besser, nachzufragen, bis Sie einem gewissen Verständnis näher gekommen sind. Wir können einen Prozess nicht am Ende beginnen, wir müssen ihn von vorne beginnen, oder? Jede lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Zuerst müssen wir verstehen, dass wir hier in diesem weltlichen Leben bestimmte Einschränkungen spüren. Dann stellen wir diese Frage: Wie erreichen wir Perfektion, die über alle Grenzen hinausgeht? Wir sollten uns von Nektar ernähren, nicht von Müll. An Gott denken statt an materielle Dinge.
Jada Bharata, der seine spirituelle Natur kannte, sagte: „Durch ihre Wechselwirkungen vereinen sich die verschiedenen Erscheinungsformen der Materie und bilden alle möglichen irdischen Formen.“ Aus irgendeinem Grund laufen diese Formen auf dem Boden und werden Sänftenträger genannt. Die Formen, die sich nicht bewegen, sind grobstoffliche Objekte wie Steine. In allen Fällen bestehen die materiellen Körper aus Erde und Stein in Form von Knöcheln, Waden, Knien, Oberschenkeln, Rumpf, Hals und Kopf. Auf den Schultern wird eine hölzerne Sänfte platziert, in der sich der sogenannte König von Sauvira befindet. Der Körper des Königs besteht nur aus einer Handvoll Erde, aber in diesem Körper wohnst du, mein Herr, und stellst dir vor, der König von Sauvira zu sein.“ [3]
Wir können sagen, dass dies geradezu beleidigende Worte sind: „Du bist kein König, sondern ein Klumpen aus Steinen und Dreck.“ Wenn dir das jemand sagt, ist es schwer sich nicht beleidigt zu fühlen. Denn wenn man ein König ist, sprechen sie einen normalerweise mit sehr schmeichelnden Worten und Lob an: „Oh, du bist so großartig, du bist so wunderbar!“
Aber schließlich können wir sagen, dass die Elemente in der Zusammensetzung unseres Körpers vorhanden sind. Beispielsweise liefert das Erdelement alles, was der Körper braucht. Das Wasserelement hält alles im Körper flüssig. Das Feuerelement sorgt sowohl für die Verdauung als auch für die Wärme, die wir haben. Das Element Luft hilft uns beim Atmen, und während wir atmen, bedeutet es, dass wir leben, dass Prana mit uns ist. Und der Äther durchdringt diese Körperstruktur mit der Kraft des Lebens. Es ist also alles vorhanden – sowohl innen als auch außen, und es ist praktisch gleich. In verschiedenen Kombinationen hier und da, zum Beispiel einer ist blond, ein anderer dunkelhäutig – aber es ist das Gleiche.
Wo ist also der Unterschied? Wenn alles eine Kombination aus dem einen oder anderen ist, was ist dann der Unterschied? Haben Sie schon einmal über Paprika nachgedacht? Das ist für mich schon lange ein Meditationsthema. Sie pflanzen einen, zweiten, dritten Samen in die gleiche Erde. Und eine Paprika ist süß, eine andere scharf und eine dritte superscharf. Obwohl wir wissen, dass jede Pflanze nur eine Transformation des Bodens ist – mehr nicht.
Aber wie kommt es dann, dass die eine süß und die andere scharf ist? Natürlich können Sie jetzt Ihr Biologiewissen hervorholen und sagen: „Das ist die genetische Ausstattung des Samens“ usw. Aber es ist nur eine Transformation des Bodens. Was macht eine Paprika süß und eine andere scharf? Wir müssen die Quintessenz verstehen, die das eine vom anderen unterscheidet. Ihr Haar ist lockig und das Haar einer anderen Person ist lang und glatt – was macht den Unterschied? Ein Körper ist so und ein anderer so – was ist dieses einzigartiges, die den Unterschied macht? Diese enorme Vielfalt entsteht durch die Seele, durch jene individuelle Präsenz, die sich nicht wiederholen lässt – sie ist einzigartig im gesamten Universum. Und wir müssen die Augen haben, um diese einmalige Essenz wahrzunehmen. Geben Sie sich nicht mit der Spiegelung zufrieden, sondern suchen Sie nach dem Original. Geben Sie sich nicht mit bloßer Erleuchtung zufrieden, sondern suchen Sie nach dem, was jenseits des göttlichen Lichts liegt.
(fortgesetzt werden)
1. Srimad Bhagavatam 5.12.3-4
2. Srimad Bhagavatam 5.12.4 Erklärung
3. Srimad Bhagavatam 5.12.5-6
Feb
8
Obwohl die Bhagavad-Gita eine sehr hohe und heilige Schrift ist, beinhaltet sie trotzdem in der Hierarchie der Vedischen Schriften die elementare, grundlegende Information welche wir verstehen sollten damit wir in unseren Studien weitergehen können. Im Grunde beschreibt die Bhagvad Gita dass es einen Gott gibt. Das ist wichtiges Wissen, Wissenschaft. Denn im Kali-Yuga gibt dir jeder zu verstehen dass Gott – wenn überhaupt Gott – du das selbst bist, oder der Dollarschein, dein spiritueller Meister ist der Fernseher, lektoriert dich für Stunden und Stunden und so weiter und so fort. So müssen wir nachdrücklich hinweisen, es gibt Gott! Das müssen wir von der Bhagavad Gita mitnehmen: Es gibt Gott, da ist die Seele, da gibt es eine Verbindung. Aber wie ist Gott, wer ist er wirklich? Dieses Verständnis nehmen wir vom „Shrimat Bhagavatam“. Und das ist nicht das Ende der Hierarchie der enthüllten Schriften. Was ist die nächste Phase? Ja, das ist die „Chaitanya-charitamrita“ welche beschreibt wie wir gute Bhaktas werden. Ist das schon das Ende? Wahrscheinlich nicht, denn da gibt es noch „Bhakti – Rasamrita Sindhu“, die Wissenschaft der göttlichen Gefühle. Und viele Geweihte glauben: „Das ist das Höchste!“ Doch eigentlich schrieb Shrila Rupa Goswami viele Bücher. Der Titel „Bhakti-rasamrita-sindhu“ heisst „Der Ozean der Gefühle der Göttlichen Liebe“ – der Ozean, die Gefühle zu Gott sind genau wie ein Ozean! Aber dieser große Ozean ist nicht das Ende der enthüllten Schriften, denn „Ujvala – nilamani“ kommt nach dem “Bhakti-rasamrita-sindhu”. Und dann kannst du denken dass „Ujvala – nilamani“ das Ende der Geschichte ist. Rupa Goswami ist der Shastra guru der sampradaya und wir können davon ausgehen dass „Ujvala – nilamani“ eines seiner größten Werke ist. Doch sind da andere Meister unter den Goswamis. Da ist Raghunath das Goswami zum Beispiel. Er war sozusagen der Rasa-guru unter den Goswamis. Eines seiner Bücher trägt den Titel „Der Duft der Klage“, auf Sanskrit “Vilapakusumanjali”. Zeigt mir eine andere Religion die ein Heiliges Buch namens “Vilapakusumanjali” hat! Und dann glaubst du, dass ist nun das Ende, das ist die Spitze. Aber wenn du den Samadhi von Sanatana Goswami in Vrindavan besuchst, da wirst du ein Stück Stein finden so wie der da – das ist Samadhi für die Shastren. Samadhi ist die Kapelle die über die sterblichen Überreste eines toten Körpers gebaut wurde. Die Goswamis schrieben einige Bücher welche so Hoch sind dass sie sie begraben haben. Sie sind nicht für die Öffentlichkeit.
Also wo liegt also das Ende der Schriften? In völliger Ergebenheit – denn wenn du in eine Kapelle gehst, zu einer Stätte einer verschiedenen Person. Was tust du da? Du erweist ihr deinen Respekt. In diesem Samadhi sind Bücher der Goswamis versteckt. Von daher können wir verstehen dass der ganze Prozess des Bhakti – vom ersten Schritt bis zum letzten – ist es Respekt zu erweisen.
Dragi fragte: Ist es möglich dass man durch Buddhi-Yoga auf mystische weise in die Zukunft sieht, in die Zukunft eindringt?
Tirtha Maharaj: Ja, das ist möglich, jedoch auf einer anderen Weise wie du glaubst. Denn es wird gesagt dass die Yogis zur Plattform trikalagya gelangen – die drei Phasen der Zeit die sie kennen. Das heißt – die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Devotees sind auch trikalagya. Auch sie kennen vergangenes, gegenwärtiges und zukünftiges. Wie denn?
Unsere Visionen über Gott, sind durch das Wissen aus heiligen Schriften entstanden. In diesen Schriften ist beschrieben wie man so eine Fähigkeit erringt – durch das dritte Auge. In Akasha – Chronik kann man über diese mystischen Erfahrungen lesen. Also, lese mit den Augen der Shastras, Shastra – Chaksush. Shastren sind Vision, dort ist die Geschichte, dort sind Vorhersagen.
Nun, zum Wissen. Die Visionen eines Devotees sind verzerrt, sein Verstand ist mit Priti, mit Zuneigung überladen, das heißt, die Zukunft die wir sehen ist für uns verzerrt. Dadurch das unsere Vision mit Liebe bedeckt ist, kann gerade dieses verzerrte Sicht Wunder bewirken. Verstanden? Nehmen wir ein Beispiel. Die Vision eines reinen Devotees – ist sie objektiv? Nein, weit entfernt davon. Ist seine Vision über dich objektiv? Nein, sie ist absolut unobjektiv. Von einem objektiven Standpunkt, sollten wir eine lange Liste aufschreiben: 1, 2, 3, dafür; … 99, 100 dagegen, das wäre objektiv, aber ein reiner Devotee hat nicht solche Visionen, er betrachtet uns nicht mit schlechten Eigenschaften, er sieht nur die Guten in uns. Also seine Vision ist verzerrt, sie ist nicht objektiv, aber mächtig genug in uns Veränderungen zu bewirken, uns zu verbessern. Das ist die Vision eines reinen Devotees, Vision unseres Meisters. Er hat die Visionen über uns, und die sind vom jetzigen Standpunkt der Realität weit entfernt. Er sieht unsere Zukunft, die Vergangenheit interessiert ihn nicht, und durch so ein Vertrauen wird uns so viel Kraft gegeben, dass wir uns das Bildnis seiner Vision machen können. Ich denke, das ist ein mystischer Weg die Zukunft zu sehen. Bei unserer dauernden Selbstreinigung, die Kraft und Energie werden richtigen Weg annehmen und immer größer werden und letztlich diesem Bild zu entsprechen.
In einem gewissen Sinn sollten wir uns Sorge um die Zukunft der Welt machen; die materielle Welt ist, historisch betrachtet, ein sinkendes Schiff mit einigen Tänzern an Board, glückliche Tänzer.
Es ist möglich eine Vision über die Zukunft zu haben, über die Vergangenheit auch.
Seid intelligent, mit Buddi-Yoga und Priti könnt ihr die Zukunft sehen, ihr könnt jedes Geheimnis lüften. Reinigt eure Existenz, reinigt eure Visionen und Krishna wird euch die richtige Vision zeigen, Er gibt alles was euch notwendig ist und ihr werdet es bekommen.
Fortsetzung
Buddi-Yoga in Zusammenhang mit Intelligenz?! Klingt etwas seltsam. Wir fühlen dass es nicht ausreichend ist. Wir brauchen eine besondere Art von Verständnis; so eine die mit Liebe überfüllt ist. Es gibt zwei Möglichkeiten z.B. einen Menschen zu verstehen. Welche sind sie?
Premananda: Intelligenz und Gefühle, durch Intelligenz beobachten und analysieren und durch die Liebe fühlen…
Tirtha Maharaj: Wir können uns da ganz einigen; der erste ist ein analytischer und der andere ein emotionaler Vorgang. Und welcher ist höher?
Manohari: Ich denke, die Gefühle!
Tirtha Maharaj: Ja, aber, es gibt zwei Arten von Gefühlen, positive und negative. Sie können eine Person entweder durch Hass oder durch die Liebe kennenlernen. Denken Sie nur, wenn Sie eine Person sehr hassen, die wird ständig in ihrem Kopf weilen und Sie sehen alle ihre negativen Eigenschaften, alle Fehler, auch neben den guten Eigenschaften dieser Person, nicht war? So, Sie geben einige neue Eigenschaften zu dieser Person, und der Hass ist entscheidend um diese Person kennen zu lernen. Ist es objektiv? Natürlich nicht. Die Beobachtung mag genau sein, aber sie ist doch falsch. Und jetzt nehmen wir den anderen Weg, nehmen wir die Liebe in Betracht. Sie haben jemanden kennen gelernt, und wieder werden Sie zu dieser Person die Eigenschaften zuschreiben die sie gar nicht besitzt. Ist das objektiv? Wieder nicht. Das liebevolle Bild dieser Person entspricht nicht der Wahrheit. Und doch, welches Bild von ihr sind wir bereit zu akzeptieren? Das Bild das mit Liebe geschmückt ist, das ist bestimmt nicht objektiv.
Hier in diesem Vers ist gesagt; „Ich gebe ihnen die Intelligenz die mit Liebe durchdrungen ist…“ weil, wenn sie mit mir verbunden sind, und Mir hingebungsvollen Dienst leisten, wenn sie Mich als allmächtigen Gott anerkennen, und sie sind so weit von Mir entfernt, wie kommen sie dann zu Mir?
Einmal wollte sich jemand bei Sadhu Maharaj bedanken und sagte zu ihm; O Baba, warum bin ich so weit von dir? Dieser Abstand hat für ihn Dank zu sagen bedeutet. Und das ist eigentlich respektvolle Verbindung. Das war objektiv, weil objektiv betrachten heißt gut überlegen- anderes wäre unbedeutend. Wenn unsere Intelligenz,- Buddi, mit die Liebe durchdringt ist, meistens vergessen wir Seine Größe. Natürlich, ganz am Anfang müssen wir lernen und verstehen dass Er der Gott ist. Aber, im nächsten Schritt vergessen wir das. Das Verständnis über seine Majestät nennt man Ashvarya- Gyata, und da sind wir von Gott noch sehr weit entfernt. Nur Verständnis mit Liebe erfüllt bringt uns näher zu Ihm. „Yena mam upayanti te“ – durch das sie zu Mir gelangen können. Manchmal spricht Krishna wie ein Gott; alles kommt von Mir, Ich bin die ultimative Quelle… und manchmal vergisst Er seine Rolle, „Mam“- sie werden zu mir kommen…nicht zu Brahman, nicht zum Allmächtigen, sie werden zu Kuhhirtenjungen kommen…
So kommen sie von einer allgemeinen Vorstellung zur persönlichen Vorstellung von Gott. Und das sagt uns dass es nur einen Weg zu Krishna gibt, und das ist jeder der mit göttlicher Liebe erfüllt ist.
Noch mal, wieso soll jemand, der mit Gott verbunden ist – Satata Yuktanam, zu Ihm kommen? Wie ist das möglich? Das wies auf eine andere Stufe der Verbindung, eine Stufe die viel intensiver ist. Du bist ins Krishna- Bewusstsein gelangt und du liebst Ihn. Dieses spezielle Element im diesen Vers ist viel höher als im vorherigen. Es ist mit Emotionen überladen, und das nennt man Priti-purvakam. In Bhakti-Praxis, kommen wir Krishna sehr nah, und das ist nicht nur Meditation, sondern auch eine liebevolle Umarmung. Nicht nur in Gedanken bei Ihm sondern auch eine Sehnsucht nach Ihm. Wir sind gleichzeitig mit Ihm verbunden aber auch von Ihm getrennt, gleichzeitige Begegnung und Trennung. Eine Begegnung können wir verstehen- Buddi ist vorhanden, und grundsätzlich können wir diese Begegnung mit Liebe und Zuneigung . Aber, wie ist die Trennung zu verstehen? Auf emotionaler Ebene geht das nicht. Eine Trennung zu tolerieren und nicht auf der Stelle Tot umfallen, dazu muss man einen Schritt auf Intelligenz heraufkommen. Also dazu ist Intelligenz notwendig, und du kommst zu ein wenig Klarheit, zumindest um dein donnerndes Herz und Seele zu beruhigen. Das zeigt uns, ohne Schmerzen ist nichts zu erreichen… Das Süße kommt von Priti, und der harmonische Teil, Kontrolle, kommt von Buddi…
Auf jeden Fall, was auch immer du Krishna schenkst, es soll eine anständige Form haben. Wir sollen beides, unsere Gefühle und unsere Intelligenz verwenden. Unsere Gefühle für die liebevoll gestaltete Begegnung, und die Intelligenz um uns die Trennung zu erklären. Also, ohne Schmerzen, erreicht man nichts…
„Tesham satata-yuktanam/ bhajatam priti-purvakam/ dadami budhi-yogam tam/ yena
mam upayanti te – Diejenige die mir ständig hingegeben sind und Mir mit Liebe dienen, gebe Ich das Verständnis, durch das sie zu Mir gelangen können.”[1]
Tesham bedeutet: “zu ihnen”. Zu wem? Was sind satata-yuktanam? Satata bedeutet “immer” und yukta bedeutet „in Verbindung“. Yukta kommt vom Joga. Joga ist die Verbindung, Yukta ist „in Verbindung sein“. Also sind es „diejenigen die immer in Verbindung sind, ewig verbunden mit Mir.“ Die bereit sind ihr Leben Ihm zu widmen. Es wird gesagt dass im Leben 2 Rhythmen Krishna gegeben werden: dein Atem und dein Herzschlag. Sind da weitere Rhythmen? Ja, wir geben unsere Frühlingszeit an Krishna, unsere Winterzeit an Krishna. Wir geben unsere Geburt und unseren Tod.
Wir haben so viele verschiedene Rhythmen, und diese Körperrhythmen ähneln dem Rhythmus des Universums. Wenn du die Grundlegenden Zahlen der Zeitberechnung überprüfst, findest du die grundlegenden Rhythmen deiner körperlichen Aktivitäten. Wie oft atmest du Ein und Aus in einer Minute? Aber nach dem Kirtan oder vor dem Kirtan? Ich glaube sechzehn oder achtzehn Mal. Und wie ist der Herzschlag? Vor oder nach dem Chanten? Sechzig irgendwas. Aber diese Grundzahlen findest du auch in multiplizierter Form in der Konstruktion des Universums. Daher verstehest du dass der Mikro- und auch Makrokosmos zusammengehen, sie sind parallel. Irgendwo gibt es eine Einheit, eine verborgene Einheit. Und der Weg der Vollkommenheit ist alles wieder mit der göttlichen
Quelle zu verbinden, die Göttlichkeit in den einfachen körperlichen Funktionen zu erkennen. Wenn wir so sprechen ist es sehr Langweilig. Aber wenn du sagst dass ein Devotee reinen Herzens Krishna nach seinem letzten Atemzug dienen wird, verstehst du das als heroische Hingabe. Das Herz ist wie eine Lotusblume. Ein Devotee sollte Krishna einladen auf dem Thron seines Lotusherzens Platz zu nehmen. Was bedeutet das – dieses Herz schlägt, und wenn du Krishna darin einlädst wird der Herzschlag Ihn wiederspiegeln. Dies ist der Weg um uns Ihm zu widmen, alle Rhythmen unseres Lebens Ihm zu geben. Von der Jugend bis ins hohe Alter – und das ist auch ein Rhythmus. Geburt, Wachstum, Kinder, Bleiben, Verringern und Verlassen – das sind sie sechs Phasen des Lebens. Wir sollten auch alle diese Phasen Krishna geben. Das bedeutet satata-yuktanam, immer in Verbindung bleiben. Und verbunden durch nichts anderes als Hingabe.
Diejenige die in Verbindung mit Mir stehen und bhajatam- dienen Mir. Aber keine gevöhnlichen Diener. Qualifizierte Diener – priti purvakam- die Mir mit Liebe dienen. Priti ist Liebe.
Was wird mit ihnen geschehen? Bisher haben wir besprochen was ein Devotee tun solllte sobald er verstanden hat das Krishna die Quelle ist und da es eine Verbindung gibt, und er beginnt Ihn zu verehren – das war das Erste. Das Zweite war das durch diese Aktivitäten Befriedigung und Glück erreicht werden. Aber jetzt wird wieder „für diejenigen die verbunden sind, und denen, die mich verehren, werde ich etwas geben,“ erwähnt. Normalerweise denken sie der Vers geht so: “Für diejenigen die immer verbunden sind und denen, die mich mit Liebe verehren…”
Aber wenn jemand bereits tushti und ramanti erreicht, was kann ihm Krishna noch geben? Deshalb müssen wir einsehen dass “diejenigen, die verbunden sind und Mich anbeten, werde Ich etwas anderes geben.” Dadami bedeutet “zu geben”. Dadami buddhi-yoga, priti-purvakam. “Ich gebe ihnen Buddhi-yoga, die Verbindung von Inteligenz, überladen mit priti.“
Siehst du den Unterschied? Es ist nicht „für diejenigen, die verbunden sind und Mich mit Liebe anbeten gebe ich Buddhi-Yoga.” Nein.” Für diejenigen, die verbunden sind und Mich verehren, gebe ich Buddhi-Yoga, überladen mit Liebe. Ich gebe ihnen diese Art der geistigen Verbindung welche mit Liebe überladen ist.“ Und durch dieses “yena mam upayanti te, werden sie zu Mir kommen.”
[1] Bhagavad-gita 10.10
Fortsetzung der vorherigen Ausgabe
Mac-citta mad-gata prana bodhayantah parasparam
Kathayantas ca mam nityam tusyanti ca ramanti ca
Die Gedanken meiner reinen Geweihten weilen in Mir, ihr Leben ist völlig meinem Dienst hingegeben und sie erfahren große Zufriedenheit und Glückseligkeit, indem sie sich ständig gegenseitig erleuchten und über Mich sprechen. BG 10-9
Hier nennt Krishna verschiedene Glaubensebenen.
Diejenigen die die anderen erleuchten- Bodhayantah- werden mit Zufriedenheit erfüllt, ist das ausreichend? Und die jenigen die „ Mich verherrlichen“, werden mit Glückseligkeit erfühlt- Ramanti. Bodhayantah befindet sich auf Sadana-bhakti Plattform. Das ist Madyama-adhikari Ebene – ich belehre euch, ich erkläre ihnen, und das ist schon unterschiedlich; ich bin höher. Aus solcher Haltung kann höchstens eine unbedeutende Zufriedenheit herauskommen- ein wenig Tushti. Und wo bleibt die Glückseligkeit? Hier gibt es nicht viel Glückseligkeit. Rama, Rama Devi ist die Glücksgöttin und Ramanti steht unter ihre Kontrolle.
Aber, dann wenn Sie die anderen nicht unterweisen können, nicht belehren können, Sie können nur den Herren verherrlichen, das ist ein vollkommen anderer Ansatz. Solche, die nur den Herren verherrlichen, solche erhalten inneres spirituellen Licht. Noch mal, Ramanti ist kompliziertes Wort: Rama Devi ist Glücksgöttin, das ist ihr zweiter Name, der andere Name für Srimati Radharani. Also, Rama heißt Glück und „ anti“ bezieht sich auf etwas am Ende, wie bei Vedanta, was bedeutet; am Ende des Vedas. So, Ramante, Ramanta kann bedeuten, du bist in der höchsten Glückseligkeit. Du tauchst in der größten Glückseligkeit ein, in die höchste Zufriedenheit. Tushti und Rama, fühlen Sie diesen Unterschied? Es ist schon ein großer Unterschied, Bhakti auf elementare Plattform, so genante Sadhana- bhakti erbringt nur Tushti, Zufriedenheit. Auf der höheren Ebene, wenn man mit Verherrlichung des Höchsten beginnt, erreicht man spirituelle Glückseligkeit. In diesem kleinen Vers sind die spirituellen Schritte ebenfalls enthalten. Wenn man über Unsinn spricht wird man sicher nicht zufrieden, und wenn man über spirituelle Dinge redet, man kann Zufriedenheit erlangen…und wenn man mit Verherrlichung den höchsten Herren beginnt, was wird daraus resultieren? Als erstes, hört man auf zu reden, die Stimme erstickt. Das ist der Zustand der wahren Verherrlichung, so lange bis man spricht da kratzt man nur die Oberfläche. Und wenn nur deine Stimme verstummt…so wie Mahaprabhus seine, in Ekstase…
Normaleweise hat er den Lord Jaganath verehrt, die schönste und liebvollste Form von Krishna, und immer wieder wenn er zu Ihm sprechen wollte, fiel er in Ohnmacht, in Ekstase und konnte nicht mehr richtig aussagen, anstatt Jaganath, konnte er nur Ja Ja Ga Ga Du Du aussprechen.
Bis Sie eine Rede halten, einen Vortrag, das wird höchstens ein Tushti- Selbstzufriedenheit- jeder mag seine eigenen Stimme hören, aber, ein Zustand wo man nicht mehr sprechen kann, das ist Ramanti, ein Glück für das Publikum. Hier machen wir einen Stopp, weil, eine wahre Verherrlichung kann man mit keinem Wort beschreiben, und in diesem Vers ist es beschrieben wie man sich verhält wenn die Worte versagen.
Welche Worte stehen noch in der ersten Zeile? Chitta und Prana. Chitta residiert im Herzen und Prana in Atem. So, wenn die Worte ausfällen, ihr Herz und ihr Atem sagen alles.
Frage von Yamuna: Maharaj, ich habe Kommentare gelesen wo wurde gesagt dass Krishna aus zwei Ebenen spricht, als würde er sich wünschen dass etwas in der Zukunft passiert, und Er spricht hier eigentlich über Vergangenheit, er spricht über die Gopis. Können Sie uns ein Kommentar geben?
Tirtha Maharaj: Ich denke, ich habe meine Meinung schon geäußert, Tushti gehört zu Grundpraxis, und Ramanti zu einer höheren Praxis. Tushti erreicht man in elementaren Rasa und Ramati in Madhurya- Rasa.
Hare Krishna Hare Krishna, Krishna Krishna Hare Hare, Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare.
Wenn Sie diesen Namen zu singen beginnen, passiert im ihren Leben eine ganz subtile Veränderung, keine anderen Reinigungen sind benötigt. Je mehr Sie üben, je tiefer Sie eingehen desto mehr Ergebnisse werden kommen. Deshalb ist hier noch ein Wort gegeben, Nityam- immer. Das heißt, so lange ihr Herz schlägt und ihr Atem strömt, ganze Zeit!
Yamuna: Und danach?
Tirtha Maharaj: Irrt sich jeder der glaubt dass ein Devotee stirbt.
Mac-chitta mad-gata-prana/ bodhayantah parasparam/ kathayantash cha mam
nityam/ tushyanti ca ramanti ca
Die Gedanken meiner reinen Gottgeweihten weilen in Mir, ihr Leben ist völlig Meinem Dienst hingegeben, und sie erfahren große Zufriedenheit und Glückseligkeit, indem sie sich ständig gegenseitig erleuchten und über Mich sprechen.
BHAGAVAD–GITA 10.9
Gott existiert, du existierst auch und da gibt es eine Verbindung zwischen dir und Ihn. Diejenigen die das verstehen werden anfangen den Herren anzubeten. Was passiert wenn du damit anfängst, Gott anzubeten?
„In ihren Gedanken auf Mich vertieft, mac-citta. Sie denken immer an Mich.“ Dies ist eine Errungenschaft eines reinen Gottgeweihten – er denkt ständig an den höchsten Gott, Krishna. Nicht nur von Zeit zu Zeit. Immerzu. Und damit erreicht er dass er Ihn niemals vergisst. Erinnert sich ständing und vergisst niemals.
Doch das ist nur eine Errungenschaft. Eine weitere wäre dass „ihre Leben völlig meinem Dienst hingegeben sind“ Da können wir solche Leute als reine Gottgeweihte betrachten. Sie werden auch engagiert. Wir sind engagiert, sie sind auch engagiert. Wir sind alle engagiert in unseren täglichen Routineaktivitäten, aber ihre tägliche Routine ist etwas anderes. Reine Gottgeweihte sind also engagiert, sie sind sehr beschäftigt, keine Zeit für irgendwelche … materiellen Dinge. Und wir sind auch engagiert, keine Zeit für irgendwelche … spirituellen Dinge. Was sind die Resultate eines solchen Engagements? Das wirst du am Ende sehen. Aber zwischenzeitlich bekommst du auch etwas feedback. Denn was passiert in der Außenwelt? Alle äußern sich über Komfort und Genuss, und doch beschwert sich jeder. Wir leben in einer Zivilisation des Komforts und des Genusses und in einer Gesellschaft der Beschwerden. Was ist das für eine Kombination? Du Arbeitest auf etwas hin aber du erreichst es nie. Spirituelle Beschäftigung ist anders. Du arbeitest für keine materiellen Impulse und doch bekommst du alles. Ist das kein gutes Angebot? Du verzichtest auf alles und trotzdem bekommst du alles. Du gibst deine Probleme auf und du erhaltest dafür spirituelle Freude. In der materiellen Welt kämpfst du hart für deine Freude und erntest die Früchte deiner Arbeit, doch die Früchte sind bitter. Spirituelles Leben ist etwas anderes. Ein anderer Impuls, eine andere Motivation, ein anderes Ziel.
Reine Gottgeweihte welche ihr Leben dem hingebungsvollen Dienst an Krishna gewidmet haben und die unentwegt an Ihn denken, mad-gata-prana – Ihr Leben, ihr Prana fließt zu Mir, sie stellen ihre Lebensenenergie zu Meinen Diensten.
Danach bodhayantah – sie erleuchten sich gegenseitig. Dies kommt vom Budhi. Budhi wie wir alle wissen, ist diese Erleuchtung. Parasparam – bedeutet untereinander. Sich ständing untereinander Erleuchten.
Und kathayantah. Katha bedeutet sich über etwas zu unterhalten.
Kathayantash cha mam nityam – Über mich, sie sprechen immer über Mich.
Das ist ihr Engagement. Sie widmeten ihre Leben, ihre Gedanken, ihre Worte und ihre Kräfte um sich gegenseitig zu erleuchten. Alles was sie haben, verwenden sie für ihren Dienst. Das ist das Engagement eines wahren Gottgeweihten. Sogar wenn er sich über den Preis des Zements, den er für einen Tempelbau benötigt, unterhält, ist das reines und volles Krishna-katha. Es gibt keine andere Motivation. Es baut kein eigenes Haus. Wenn du dich für etwas engagiertst wirst du etwas erreichen. Das Resultat eines solchen Engagements äußert sich in der letzten Zeile des Verses: tushyanti und ramanti. Tushti bedeutet Zufriedenheit und ramanti ist Glückseligkeit. Wenn du all deine Fähigkeiten in den Dienst Krishnas stellst, wirst du vollends glücklich und zufrieden sein. Etwas Zweimal wiederholen – ist das kein rhetorischer Fehler? Etwas scheint grammatikalisch nicht richtig mit diesem Vers zu sein. Er wiederholt zweimal die gleiche Sache – warum?
Ramvijay: Krishna war nicht auf das Thema konzentriert.
Tirtha Maharaj: Vielleicht ist unser Verständnis nicht Tief genug. Die Acharyas diskutierten über dieses Thema, warum Krishna über zwei verschiedene Dinge sprach, die aus dem Resultat einer einzigen Aktivität hervorkommen – widme dich Gott und du wirst zwei verschiedene Dinge fühlen – tushyanti ca ramanti ca, du wirst Zufriedenheit und Glückseligkeit erfahren. Was ist das Geheimnis? Ist da überhaupt ein Geheimnis? Ich glaube ja, doch vielleicht ist es so Geheim dass wir es nicht einmal als Geheimnis erkennen. Wenn du erfüllt und zufrieden bist – dann bist du glücklich, ja? Zufrieden und Glücklich – das geht zusammen. Warum sie dann getrennt erwähnen?
(Wird Fortgesetzt)
Fortsetzung
Aham Sarvasya Prabhavo Mattah Sarvam Pravartate
Iti Matva Bhajante Mam Budha Bhava- Samanvitah
Sri Krishna hat seine Schöpfung beschrieben. Danach fokusiert er sein Betrachten auf uns praktizierende: „Iti Matva“-kennende, „ Bajante“-sich hingeben, „Mam“- mir. Wissende werden mich verehren. Nach der theoretischen Beschreibung folgt praktische Anwendung. Wenn es schon einen Gott gibt, und wenn es die Menschheit gibt, es gibt auch eine Verbindung zwischen ihnen. Was soll getan werden? Anbeten! Und wen, Filmstars, Politiker? Natürlich nicht. Krishna sagt uns ganz klar; Mich anbeten!
Wir sollen Gott anbeten. Da ist auch die Rede von Buddhi- Intelligenz. Intelligente werden mich anbeten und verehren. Und welche Eigenschaften weisen diese intelligenten auf? Bhaava- Samanvitah. Was bedeutet das?
Premananda: Es heißt, mit großer Aufmerksamkeit!
Tirtha Maharaj: Ja, nun, wir können noch etwas dazufügen. Was ist Bhaava? Das ist spirituelle oder emotionelle Stimmung, und Bhava bedeutet Existenz- da ist im Wort ein langes „A“ der Unterschied- Bhaava, Bhava. Und was bedeutet langes „A“ im diesen Wort? Das ist Krishna! Also, wann Sie Krishna in ihren Leben zufügen, ihre Existenz, ihr Leben wird ekstatisch. Also, Bhaava- Samanvitah bedeutet; extatisch, verliebt, inspiriert, aber auch Aufmerksam. Ist dieser Vers wichtig? Das erste Wort ist „Ich“ und am Ende kommt Extase. Gehen Sie tiefer ein, enthält ein Tropfen den ganzen Ozean. In diesem einzigen Tropfen eintauchen heißt, sich in Ekstase ertränken. Bestimmte theologische und philosophische Deutungen sind schwer mit dem Verstand zu erfassen weil es eine Beschränkung im menschlichen Verständnis gibt, nun, auch die Fragen die schwer zu antworten sind, wenn man sie im Herzen akzeptiert, das ganze System fängt an doch zu funktionieren, und auf eine höhere Ebene wird sich offenbaren. Das ist der Weg die höchsten Dinge zu verstehen. Intellektuelle Anstrengung reicht nicht, aber mit Hingabe, das ist das…
Krishna kann die Geschichten auf komplizierte Art erzählen- hunderttausende Verse in Mahabharata- oder auch auf einfachste Weise; „Aham“, und das zu verstehen, heißt alle Antworten zu bekommen.
„ Aham Sarvasya Prabhavo“
