Deutsch issues
Sep
5
(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 06.01.2018 vormittags, Sofia)
(Fortsetzung vom vorigen Freitag)
Frage: Ich habe eine Frage zu den Erwartungen gegenüber den Kindern. Denn in der materialistischen Kultur sagen wir „Fleisch von meinem Fleisch und Blut von meinem Blut“. Und manchmal, besonders die materialistischen Menschen, glauben, dass sie ihre Erfahrungen durch ihre Kinder fortsetzen. Und wenn sie etwas nicht erreicht haben, können es ihre Kinder erreichen. Zum Beispiel wollte meine Mutter, dass ich Geige spiele, weil sie keine Musikerin geworden ist und ich habe eine Zeit lang Geige gespielt. Jetzt kann ich überhaupt nicht mehr spielen, weil ich nicht spielen wollte, nur meine Mutter wollte, dass ich spiele. Meine Frage ist, ob die Erwartungen, die Eltern an ihre Kinder stellen, etwas mit echter Liebe oder nur mit ihrem unerfüllten Ehrgeiz zu tun haben.
Swami Tirtha: Nun, ich habe noch eine andere Frage: Kannst du mir zuliebe für Krishna Geige spielen?
Antwort: Ich habe es nie versucht. Ja, Maharaj.
Swami Tirtha: Ich glaube an Erwartungen. Denn wenn zum Beispiel Gurudev oder meine älteren Brüder nichts von mir erwarten würden, dass ich mitmache, etwas tue, lerne, übe, diene, würde ich es nicht tun. Daher denke ich, dass gute Erwartungen sehr, sehr nützlich sind. Sie können sehr hilfreich sein. Oder erwartet ihr morgens und abends, dass ich einen Vortrag halte, nicht wahr? Vielleicht ist das nützlich. Daher denke ich, dass Erwartungen gut sind, aber wir müssen angemessene Erwartungen haben – uns selbst und unserer Umgebung gegenüber. In unserer Tradition gibt es ein sehr gutes Beispiel für die Erwartungen eines Vaters an seinen Sohn. Dies war der Vater von Shrila Prabhupada, der zwei Haupterwartungen an seinen Sohn hatte. Was war die Erste? Dass er kein Geigenspieler, sondern ein Mridhanga-Spieler wird. Ein perfekter Mridhanga-Spieler. Und was war die Zweite?
Paramanda: Dass er ein großer Anhänger Radharani wird.
Swami Tirtha: Richtig. Wir müssen also die richtigen Erwartungen haben. Dann werden unsere Söhne heranwachsen und diese Erwartungen erfüllen. Wenn unser Bewusstsein auf Spiritualität basiert, werden wir gute Erwartungen haben. Reinheit ist der Schlüssel. Wenn wir ein reines Bewusstsein haben, können wir dann schlechte Wünsche oder schädliche Beziehungen haben? Nein, unmöglich. Ich glaube an Erwartungen, aber wir projizieren unsere unerfüllten Wünsche oft auf unsere Kinder. Und ich bin auch so. Ich konnte kein guter bhakta werden, aber ich erwarte von euch allen, gute bhaktas zu werden. Was ich nicht erreichen konnte, solltet ihr tun. Erlaubt ihr mir diese Erwartung?
(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 06.01.2018 am Vormittag, Sofia)
(Fortsetzung vom vorigen Freitag)
Wir suchen nach den aufregenden Gefühlen und Ekstasen der Elternschaft. Sehen wir uns einige Beispiele dafür an.
„Im Shrimad-Bhagavatam, Zehnter Gesang, 8. Kapitel, Vers 45, wird von Shukadeva Gosvami erklärt, dass Mutter Yashoda Lord Krishna als ihren Sohn akzeptierte, obwohl Er in den Veden als König des Himmels, in den Upanishaden als unpersönliches Brahman, in der Philosophie als höchster Mann, von den Yogis als Überseele und von den Anhängern als Höchste Persönlichkeit Gottes akzeptiert wird.“[1]
Was passiert, wenn ihr anfängt, Mutter Yashoda zu erklären: „Maya, das ist die absolute Wahrheit. Siehst du nicht das unpersönliche Brahman in diesem Krishna?“ Was wird sie sagen? „Nein, niemals!“ Ihr könntet also mit einigen Erklärungen kommen, aber es ist ihr egal. „Nein, nein, das ist mein lieber Sohn.“ Das nennt man Illusion – aber eine göttliche. Wenn man sagt: „Ich will seiner Größe keine Aufmerksamkeit schenken. Ich will ihn auf meinem Schoß!“ Glaubt ihr, dass das unpersönliche Brahman Ihre Muttermilch trinken kann? Niemals! Unmöglich.
„Einmal wandte sich Mutter Yashoda folgendermaßen an einen ihrer Freunde: ‚Nanda Maharaja, der Anführer der Kuhhirten, betete zusammen mit mir zu Lord Vishnu, und als Ergebnis dieser Verehrung wurde Krishna aus den Klauen von Putana und anderen Dämonen gerettet.‘ Seht ihr, es ist nicht so, dass Krishna mit dieser dämonischen Person Schluss gemacht hätte, sondern ‚Wir haben gebetet, also wurde er gerettet‘.
„Die beiden Arjuna-Bäume wurden natürlich von einem starken Wind abgebrochen (und nicht von Krishna) und obwohl es so aussah, als hätte Krishna den Govardhana-Hügel zusammen mit Balarama angehoben, glaube ich, dass Nanda Maharaja den Berg tatsächlich hielt. Wie wäre es sonst möglich gewesen, dass ein kleiner Junge einen so großen Hügel anheben konnte?“
Dies ist ein weiteres Beispiel für Ekstase in der elterlichen Liebe. Diese Art der elterlichen Liebe entsteht in einem Anhänger aus seiner Überzeugung, dass er selbst Krishna überlegen ist und dass Krishna ohne die Fürsorge eines solchen Anhängers nicht leben könnte. Ein Anhänger betete daher zu den Eltern von Lord Krishna wie folgt: „Lasst mich bei den älteren elterlichen Anhängern von Lord Krishna Zuflucht suchen. Sie sind immer bestrebt, Krishna zu dienen und für ihn zu sorgen, und sie sind immer so freundlich zu ihm. Lasst uns ihnen unsere respektvolle Ehrerbietung erweisen, weil sie so freundlich zur Höchsten Persönlichkeit Gottes sind, der der Elternteil des gesamten Universums ist!
„Andere mögen die Veden und Upanishaden verehren, und andere mögen das Mahabharata verehren, wenn sie Angst vor der materiellen Existenz haben und sich von diesem Zustand befreien wollen. Aber was mich betrifft, so möchte ich nur Maharaja Nanda verehren, denn die höchste absolute Persönlichkeit Gottes, Krishna, kriecht in seinem Hof wie sein eigenes Kind.“
Dieses schöne Zitat leitet uns: Gut, ihr könnt die absolute Wahrheit verstehen,ihr könnt befreit werden, aber was bringt das? Es geht darum, eine liebevolle Verbindung zu Krishna aufzubauen.
„Es folgt eine Liste ehrenwerter Persönlichkeiten, die Krishna gegenüber elterliche Zuneigung empfinden: (1) Mutter Yashoda, die Königin von Vraja, (2) Maharaja Nanda, der König von Vraja, (3) Mutter Rohini, die Mutter von Balarama, (4) alle älteren Gopis, deren Söhne von Lord Brahma entführt wurden, (5) Devaki, die Frau von Vasudeva, (6) die anderen fünfzehn Frauen von Vasudeva, (7) Kunti, die Mutter von Arjuna, (8) Vasudeva, der wahre Vater von Krishna und (9) Sandipani Muni, Krishnas Lehrerin. Alle diese Personen gelten als ehrenwerte ältere Persönlichkeiten mit elterlicher Liebe zu Krishna. Diese Liste ist in der Reihenfolge ihrer höchsten Wichtigkeit, und so können wir sehen, dass Mutter Yashoda und Maharaja Nanda als die allerhöchsten älteren Persönlichkeiten gelten.“
Es ist nicht so, dass wir unsere weltlichen Erfahrungen über die spirituellen Wahrheiten stellen wollen. Vielmehr wollen wir diese höhere Wahrheit über unsere täglichen Aktivitäten stellen. Dann können wir sie leicht vergeistigen.
Also, meine lieben Väter und Mütter, macht bitte weiter, das ist eine sehr ruhmreiche Arbeit und ein sehr ruhmreicher Dienst, den ihr leistet. Wie ich euch schon oft gesagt habe, werden sogar die Sanyasis von Müttern geboren. Daher sind Familien eine sehr starke, wichtige Institution. Dieses Dharma wird von euch unterstützt und praktiziert. Lasst also nicht zu, dass diese ruhmreiche Dharma-Pflicht korrumpiert, zerstört oder vernachlässigt wird.
Fortsetzung folgt
1. Der Nektar der Hingabe, Kapitel 43
(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 06.01.2018 vormittags, Sofia)
(Fortsetzung vom vorigen Freitag)
„Gelehrte Wissenschaftler haben die Impulse für die elterliche Liebe zu Krishna, die in älteren Persönlichkeiten, die mit Ihm in Beziehung stehen, vorhanden sind, wie folgt beschrieben: „Die Höchste Persönlichkeit Gottes, deren Körperfarbe der einer bläulichen, neu gewachsenen Lotusblume gleicht, deren Körper sehr zart ist und deren Lotusaugen von verstreutem Haar umgeben sind, das so schwarz ist wie Bienen, ging auf den Straßen von Vrindavana, als Mutter Yashoda, die geliebte Frau von Nanda Maharaja, Ihn sah. Sofort begann die Milch aus ihren Brüsten zu fließen und ihren Körper zu durchnässen.“[1]
Gut, das kann der Vater nicht tun. Das akzeptiere ich. Aber was bedeutet das? Etwas bewegt sich unwiderstehlich in dir. Zuerst ist da das innere Gefühl, dann die körperliche Manifestation. Ihr seid die Väter und Mütter, also wisst ihr es besser – wenn ihr euer Kind zum ersten Mal seht, bewegt sich etwas in euch. Später werden all die anderen Symptome kommen, aber zuerst ist da dieses Zittern der Seele. Und wir lieben unsere Kinder, unabhängig davon, ob die Kinder uns lieben. Wir sind also in der Pflicht. Sie genießen ihre Freiheit, aber als Vater, als Mutter muss man verstehen: Eure Freiheit war vor langer Zeit vorbei. Ist das nicht süß? Ich sehe ein paar Falten auf eurer Stirn, aber ich finde es trotzdem süß. Warum? Weil wir in diesem Leben sowieso jemandem dienen müssen. Das ist das Leben – Dienst, widme dich jemandem. Warum also nicht deinen Lieben?
Wenn ihr ein Kind habt, denkt ihr: „Oh, ich habe alles. Und ich bin so beschäftigt.“ Dann werden ihr das zweite Kind bekommen und sagen: „Ich bin beschäftigter.“ Das dritte wird kommen und ihr seid verloren. Aber ein Kind ist gut, zwei Kinder sind besser und drei ist das Minimum. Nein, wirklich! Wenn zwei nur eins hervorbringen können – was ist das dann? Das ist keine Vermehrung, das ist ein Verlust. Zwei bringen zwei hervor – dann ist alles in Ordnung. Aber es gibt einige Paare, die nichts hervorbringen und es gibt einige Asketen. Wer kümmert sich um deren Fortkommen? Sie müssen also mindestens drei haben.
Baladev: Du sagtest, dass wir beim dritten Kind verloren sind, was passiert beim vierten?
Swami Tirtha: Oh, dann wird sich deine Liebe vervielfachen. Nein, wirklich, wenn man es ausrechnet, ist das Vervielfachung. Nachkommenschaft ist nicht einfach nur zur Ersetzung da, sondern zur Vervielfältigung – um mehr Seelen zu bringen, damit sie ihre spirituelle Reise erleben können. Und dann werdet ihr anfangen, eure Enkel und Enkelinnen willkommen zu heißen. Einmal begannen wir, mit Ishvara die Enkel und Enkelinnen zu zählen. Und nach 40 hörte ich auf.
„Einige spezifische Anreize für die elterliche Liebe Krishnas sind seine schwärzliche Körperfarbe, die sehr attraktiv und angenehm anzusehen ist, alle seine verheißungsvollen Körpermerkmale, seine Sanftheit, seine süßen Worte, seine Einfachheit, seine Schüchternheit, seine Bescheidenheit, seine ständige Bereitschaft, den Älteren Respekt zu erweisen, und seine Wohltätigkeit. Alle diese Eigenschaften werden als ekstatische Anreize für die elterliche Liebe angesehen.“ [2]
Also, etwas bewegt uns. Die Vision, die Präsenz, die Hoffnung, die Stimmung, das Verhalten. Ich sage nicht, dass das, was wir hier auf diesem Planeten Erde wahrnehmen, der spirituellen Realität entspricht, aber es erzählt die Geschichte darüber. Diese alltäglichen Beziehungen bedeuten viel mehr als einfache Handlungen. Deshalb können wir sagen, dass sie eine mystische Erfahrung sind. Denn eine mystische Erfahrung geht über die einfache direkte Bedeutung hinaus. Sie zeigt etwas Verborgenes.
Wenn ihr also eure menschlichen Beziehungen aus einer göttlichen Perspektive betrachten könnt, werden alle eure Tage zu einer mystischen Erfahrung. Und dann verliert ihr euch nicht in der Disharmonie der Beziehungen und die Vorfälle, sondern ihr könnt feststellen: „Ja, Rupa Goswami hatte recht – immer wenn ich mein Kind sehe, etwas bewegt sich in meinem Inneren.“ Es ist also wahr, was auch immer er hier schreibt, ist wahr! Es ist wahr bis zum letzten Wort, bis zum letzten Buchstaben.
- Der Nektar der Hingabe, Kap. 43
- Der Nektar der Hingabe, Kap. 43
Aug
16
(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 06.01.2018 vormittags, Sofia)
(Fortsetzung vom vorigen Freitag)
Frage von Mathuranath: Maharaj, vielleicht ist das eine knifflige Frage – wer liebt mehr, der Vater oder der Sohn. Vielleicht sollten wir fragen: Wer ist eher bereit zu dienen? Einmal hörte ich mir einen Vortrag an, in dem es um Freundschaft ging: „Wen kann man einen echten Freund nennen? Und habt ihr jemanden, mit dem ihr so befreundet seid?“ Die Antwort war für mich umwerfend. Wenn man sagt, dass man der Freund von jemandem ist oder einen Freund hat, sollte der andere bereit sein, alles für einen zu opfern; und selber bereit sein, alles für ihn zu opfern? Liebe ist Opfer, Selbstaufopferung. Ich entschuldige mich dafür, aber das ging mir durch den Kopf und ich beschloss, es mitzuteilen.
Swami Tirtha: Richtig. Vielleicht können wir nicht „besser“ oder „mehr“ sagen, aber wir lieben uns auf unterschiedliche Weise. Eine weitere große Frage in jeder Beziehung ist, ob die Gefühle voll ausgewogen sind. Aber normalerweise sind sie unausgewogen, normalerweise ist die eine Person der anderen gegenüber liebender als umgekehrt. Jemand ist sehr wichtig für euch, und ihr gebt nicht dasselbe zurück. Es gibt ein Mantra dazu: „Ich weiß, dass ich für dich nur einer von vielen bin, aber für mich bist du der Einzige.“ Ist es bitter, wenn wir das sagen? Nein, ist es nicht. Denn zumindest haben wir einen Fokus.
Paramananda: Auch wenn das eine gewisse Erleichterung ist, ist es dennoch bitter.
Swami Tirtha: Seht ihr, das ist nicht bedingungslos, denn ihr wollt die volle Aufmerksamkeit der anderen Person. Das ist natürlich, und deshalb habe ich gesagt, dass bedingungslose Liebe eine Theorie ist! Wir wollen die andere Person. „Ich will deine Gesellschaft.“ Es ist nicht so: „Ich will, dass du hierhin und dorthin gehst. Nein, bleib hier!“ Was für eine bedingungslose Liebe, das ist Blödsinn. Jedenfalls bin ich davon überzeugt, dass die besitzergreifende Liebe die höchste ist. Aber niemand versteht das, also spreche ich nicht darüber.
Aber als Eltern müsst ihr aufgrund eurer Position als Vater oder Mutter zweifellos Verantwortung übernehmen. Dies ist eine Eigenschaft. Und die Kinder sollten sich daran halten.Dennoch gibt es heutzutage Websites, die Kinder dazu erziehen, ihre Rechte wahrzunehmen und zu verstehen. Sechs- bis siebenjährige Kinder müssen über ihre Rechte aufgeklärt werden. Und es gibt Organisationen, die ihre Rechte gegenüber ihren Eltern vertreten. Wer klärt sie über ihre Pflichten auf? Wie könnt ihr es wagen, über Rechte zu sprechen, ohne über die Pflichten zu sprechen? Ohne Pflichten gibt es keine Rechte, tut mir leid. Wenn ihr diese nicht erfüllt, was erwartet ihr dann? Natürlich, bitte, Väter und Mütter, erinnert euch an eure Kindheit, denn normalerweise wiederholen wir, was wir vermeiden wollten.
Deshalb müssen wir uns ein Beispiel an Nanda Baba und Mutter Yashoda nehmen. Sie sind gute Beispiele. Normalerweise ist der Vater strenger und die Mutter sanfter zum Kind. Aber was sehen wir bei Nanda Baba und Yashoda Maya? Manchmal ist sie sehr stark und er sehr nachsichtig. Sie nimmt den Stock und jagt Krishna hinterher. Das passiert bei Nanda Baba nie. Was tut er? Wenn Krishna morgens loshetzt, um sich um die Kühe zu kümmern, fragt er: „Hast du schon gefrühstückt?“ Denn Krishna ist morgens spät dran. Kennt ihr dieses Gefühl – wenn ihr dem Bus hinterherlauft? Krishna ist also auch morgens spät dran und ist deshalb in Eile, aber Nanda Baba hält ihn auf und sagt: „Mein lieber Sohn! Hast du etwas zu essen?“ „Nein, nein, nein. Ich habe nichts“, sagt Krishna. „Dann nimm meines!“
Aber wisst ihr, obwohl in Indien im Allgemeinen sehr scharf gekocht wird, wird für die Kinder trotzdem weniger scharf gekocht. Aber dies ist das Chapati von Nanda Baba und es ist scharf. Wenn die Kinder also auf die Weide gehen, die Kühe hierhin und dorthin laufen lassen und sich hinsetzen, um ihr Frühstück zu essen, dann wird Krishna es probieren und sagen: „Es ist zu scharf!“ Und was macht die Mutter in der Zwischenzeit? Sie jagt und tadelt und erzieht immer und tut dies und das – das ist sehr schwer zu ertragen.
Yashoda: Aber ihr Essen ist süß, nicht scharf.
Swami Tirtha: Ja, gut. Kehren wir nach dieser romantischen Pause zur Philosophie zurück.
(Fortsetzung folgt)
(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 06.01.2018 am Vormittag, Sofia)
Fortsetzung vom vorherigen Freitag
Es stellt sich eine große Frage: Wessen Liebe ist größer – die Liebe des Vaters oder die Liebe des Sohnes? Was ist eure Meinung?
Hari Lila: Vom Vater.
Swami Tirtha: Weil er älter ist?
Yashoda: Weil er vorher ein Sohn war und er es weiß.
Swami Tirtha: Das ist ein guter Punkt. Sehr schön!
Hari Lila: Einmal fragte ich Sadhu Maharaj: „Ist es nicht so, dass Kinder so unschuldig und rein sind und es für sie ganz natürlich ist, zu lieben?“ und er sagte: „Nein, Kinder sind geborene Egoisten und sie beginnen, eine selbstlose Haltung zu entwickeln.“ Aus diesem Grund sagte ich „der Vater“.
Swami Tirtha: Andere Meinungen?
Ganga Mata: Wir können die Liebe zwischen Sohn und Vater nicht messen. Wir können nicht sagen, wer mehr liebt als der andere.
Swami Tirtha: Das ist auch eine Wahrheit. Natürlich wollen wir es nicht in Kilogramm oder Metern messen. Aber ich finde es schön, darüber nachzudenken.
Paramananda: Ich denke, dass der Vater seinen Sohn mehr liebt, weil er ihm dient. Während der Sohn ihm auch dient, aber weniger.
Baladev: Ich denke, dass die Liebe des Vaters stärker ist, aber meine Frage ist, wer mehr erwartet?
Ganga Mata: Ich könnte sagen, wenn wir „mehr“ sagen – im Vergleich zu was? Und danach können wir darüber nachdenken, wer mehr ist als der andere.
Swami Tirtha: Ich freue mich so sehr, mit was für eine Leidenschaft ihr eure Meinungen zu Beziehungen vertretet! Das gefällt mir sehr. Denn wann immer ich diese Frage in Ungarn stelle, fühlen sich alle hilflos und denken tief nach und können nicht sprechen. Vielleicht haben sie so viele Traumata mit ihren Vätern und Söhnen, dass sie nicht darüber sprechen wollen. Wenigstens habt ihr etwas Blut in euren Adern und ihr habt ein paar Ideen und kämpft für sie. Das gefällt mir! Ich bin wirklich dankbar für eure Antworten, denn das wird mir helfen, dieses Problem besser zu verstehen. Ich beschäftige mich seit mindestens 20 Jahren mit diesem Thema. Und alles, was ihr erwähnt habt, ist wahr. Einmal sagte in Nanda Falva Gauranga, ein kleiner 5-6-jähriger Junge: „Deine Aufgabe ist es, das zu tun, und meine Aufgabe ist es, hier zu spielen.“ Sie haben eine Vorstellung! Es gibt eine Dienststimmung, aber in einer anderen Form.
Vedavid: Vielleicht hat der Vater einen größeren Realitätsumfang – er arbeitet und hat viele verschiedene Dinge zu tun, aber das Kind, das nur die Eltern hat – diese Realität ist kleiner und es existiert nur diese Beziehung.
Swami Tirtha: Einmal antwortete eine junge Dame, etwa 20 Jahre alt – das heißt, weder Vater noch Sohn. Ohne einen Moment nachzudenken, sagte sie: „Der Sohn, weil er kein anderes Instrument hat, als zu lieben. Er hat keine andere Vorstellung.“ Und ein anderer Freund von mir, ein Devotee, der in seinem Leben viele Kinder großgezogen hat, wir schauten uns nach 20 Jahren ein Bild seines Sohnes an, der damals noch klein war – er war ein sehr süßer Junge – und mein Freund sagte: „Oh, was für ein Glück könnte ich daraus ziehen, diesen Sohn großzuziehen!!“
Was ist das? Das ist eine wahre Beziehung. Wenn ihr etwas dazu zu sagen habt, ist das eine Beziehung. Das heißt, ihr wisst etwas darüber. Ihr nehmt es wahr. Es ist keine Theorie, von der ihr absolut keine Vorstellung habt, sondern etwas, das ihr wahrnehmt. Wir können dies mit der Erklärung von Shrila Shridhara Maharaja untermauern, wenn er sagt: „Wenn wir den Sohn und den Vater vergleichen, sind sie nicht vergleichbar: Der Sohn ist sehr klein, der Vater ist sehr groß. Wenn jedoch der Sohn den Finger des Vaters nimmt und ihn in eine Richtung zieht, wird der Vater gehen.“ Er sagt: „Eine besondere Eigenschaft macht dies möglich, und sie heißt Liebe.“ Und er beginnt zu erklären: „Wenn das Kleinere, wenn der Untergebene das Höhere kontrolliert – das nennt man Liebe.“ Dann beginnt er zu erklären, wie die wahren Schüler ihren überlegenen Meister kontrollieren. Das nennt man Zuneigung.
Normalerweise sagen wir hier, wie ihr erwähnt habt: Verantwortung übernehmen, älter, höherrangig, so, usw. Aber die Realität, die Tiefe, die ultimative Tiefe dieser Verbindung liegt darin, dass Sie bereit sind, Ihre überlegene Position aufzugeben. Und der Großvater wird zum Pferd des Enkels.
Fortsetzung folgt
Aug
2
(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 06.01.2018 vormittags, Sofia)
Wir können einen Menschen nicht ohne seine Beziehungen verstehen. „Ich bin die Tochter meines Vaters“ – das ist eine Beziehung; oder „Ich bin der Chef vieler Leute“ – das ist eine andere Beziehung; oder „Ich bin niemandes Diener“ – das ist auch eine Beziehung. Oder „Ich bin ein Anbeter der Sonne.“ Wir sind immer mit etwas, mit jemandem verbunden. Unser Leben wird von Beziehungen bestimmt. Und was ist der Grund für diese Tatsache? Es ist nicht die Illusion, es ist nicht die materielle Natur. Der Grund ist, dass wir ursprünglich mit der höchsten Quelle aller Existenz verbunden sind.
Man kann Menschen nicht so einfach verstehen. Diese Beziehungsbindung hat ihren Ursprung im spirituellen Himmel. Deshalb müssen wir all diese verschiedenen Beziehungen, die Krishna mit den Jivas haben kann oder die Jivas mit Krishna entwickeln können, richtig verstehen.
Normalerweise träumen die Menschen hier in dieser materiellen Welt von einer idealen Beziehung. Aber das nennt man Illusion. Denn was für eine ideale Beziehung wollt ihr hier auf diesem Planeten Erde? Zunächst einmal seid ihr nicht ideal. Aber ihr erwartet, dass die andere Person ideal ist, nicht wahr? Na kommt! Schaut zuerst auf euch selbst, dann werdet ihr eure Unvollkommenheit verstehen und mitfühlender mit anderen sein – und ihnen eure Gesellschaft nicht zu sehr aufdrängen.
Wenn wir von einer idealen Beziehung träumen, sollten wir diese auf spiritueller Ebene suchen. Und ich möchte euch nicht ärgern – natürlich brauchen wir alle ideale Lösungen. Aber seit nicht überrascht, dass auf diesem Planeten Erde einige Störungen, einige Disharmonien auftreten – das ist natürlich. Deshalb müssen wir die ideale Beziehung auf spiritueller Ebene finden.
Bisher haben wir die ideale neutrale Beziehung, das ideale Dienen und die ideale Freundschaft besprochen. Was gibt es sonst noch? Welche Skala haben wir bisher abgedeckt? Neutralität war ein einfaches Bewusstsein, die Existenz Gottes zu akzeptieren. Dann waren wir etwas aktiver, aber auf untergeordnete Weise. Dann begannen die Freunde, auf gleicher Ebene zu handeln und sich zu verhalten. Und wenn wir etwas näher herangehen, sehen wir, dass einige der Freunde jünger sind, einige älter, aber das ist die Skala – von einer sehr weit entfernten Verbindung über untergeordnet bis hin zu gleichberechtigt.
Und jetzt kommt etwas anderes – wenn die Devotees sich überlegen fühlen. Das nennt man Elternschaft.
„Wenn sich ekstatische Liebe zu einer elterlichen Beziehung entwickelt und sich stetig etabliert, wird diese Beziehung Vatsalya-Rasa genannt. Die Darstellung dieses Vatsalya-Rasa-Standards hingebungsvollen Dienstes findet sich im Umgang Krishnas mit seinen Anhängern, die sich als ältere Persönlichkeiten wie Vater, Mutter und Lehrer darstellen.“ [1]
Was bedeutet ältere Persönlichkeiten?
Paramananda: Jemand, der uns unterrichtet.
Krishna Priya: Der sich um die Jüngeren kümmert.
Vedavid: Wer verantwortlich ist.
Swami Tirtha: Ja; oder wir können einfach sagen: Wer uns liebt. Natürlich lieben alle anderen ihre Partner, aber die Liebe der Älteren ist nahezu bedingungslos. Wie steht es mit eurer Mutter? Was auch immer ihr tut, allen Unsinn – sie wird euch lieben. Nahezu bedingungslos. Hier haben wir also aus diesen Beispielen etwas zu lernen. Denn normalerweise ist unsere Liebe an Bedingungen geknüpft. „Ich liebe dich, wenn…“ „Ja, aber…“ Und nun propagiere ich diese sozusagen „bedingungslose Liebe“ nicht, weil ich nicht glaube, dass es sie gibt. Dennoch muss Selbstlosigkeit eingeschlossen sein. Solange wir nicht völlig frei von allen materiellen Verunreinigungen und allen falschen Konzepten sind, bezweifle ich, dass wir von selbstloser Liebe sprechen können, weil wir an Bedingungen geknüpft sind. Dennoch können wir hier in der Liebe einer Mutter, in der Dienstverantwortung eines Vaters eine sehr selbstlose Haltung sehen. Und es gibt eine große Frage: Wessen Liebe ist größer – die Liebe des Vaters oder die Liebe des Sohnes? Was ist eure Meinung?
(Fortsetzung folgt)
1. der Nektar der Hingabe Kap. 43
(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 05.01.2018 am Abend, Sofia)
(Fortsetzung vom vorherigen Freitag)
Also gut, wir haben Beschreibungen über die Freunde von Krishna, Gott, gelesen. Aber was tun wir in den Kreisen der Devotees? Sehen wir eine ähnliche Freundschaft, eine ähnliche Intimität?
Einmal ging Shrila Prabhupada, Bhaktivedanta Swami, nach Hause nach Bengalen, nach Navadvip und еr traf Shrila Shridhara Maharaja, einen sehr lieben Freund von ihm. Sie waren von Anfang an immer gemeinsam beim Dienen. Oft predigten sie beide gemeinsam. Und sie passten ziemlich gut zusammen; Prabhupada war ein sehr guter Mridanga-Spieler, also waren sie sich einig: “ Richtig, heute werde ich Mridanga spielen und du wirst den Vortrag halten.“ Weil Shridhara Maharaja war wie das wissenschaftliche Gehirn der gesamten Vaishnava-Gemeinschaft.
Während der vielen Jahre getrennter Gottesdienste trafen sie sich nicht, und dann trafen sie sich doch wieder. Prabhpada hatte seine westlichen Schüler um sich. Plötzlich Prabhupada und Shrilla Shridhara Majaraja wechselte zu Bengali. Zu dieser Zeit sprachen die westlichen Anhänger kein Bengali, verstanden kein Bengali. Sie waren also etwas ratlos, warteten aber geduldig bis sie ihr Gespräch beendeten. Und dann fragten sie Shrila Prabhupada demütig: „Was war das Thema?“ Ihre Diskussion?“ Dann sagte er: „Oh, ich werde es euch nicht sagen, wenn ihr hören würdet, was wir diskutierten, würdet ihr in Ohnmacht fallen.“
Ihr seht, diese intime, besondere Sprache intimer Freunde dient dem Nutzen anderer – den Außenstehenden nicht zu viel Ärger zu bereiten. Und auch, um die Geheimnisse zu bewahren.
Und schließlich heißt es im letzten Absatz dieses Kapitels:
„Unter den Gruppen der verschiedenen Freunde Krishnas sind einige aus verschiedenen Schriften bekannt, und einige sind durch Volkstraditionen bekannt. Es gibt drei Gruppen unter Krishnas Freunden: Einige sind ewig mit Krishna befreundet, einige sind erhabene Halbgötter, und einige sind vollkommene Anhänger. In allen diesen Gruppen gibt es einige, die von Natur aus in Krishnas Dienst gefestigt sind und immer damit beschäftigt sind, Ratschläge zu erteilen; einige von ihnen machen sehr gern Scherze und bringen Krishna mit ihren Worten ganz natürlich zum Lächeln; einige von ihnen sind von Natur aus sehr einfach, und durch ihre Einfachheit erfreuen sie Lord Krishna; einige von ihnen schaffen durch ihre Aktivitäten wunderbare Situationen, als ob sie offensichtlich gegen Krishna sind; einige von ihnen sind sehr gesprächig, streiten ständig mit Krishna und schaffen eine Diskussionsatmosphäre; und einige von ihnen sind sehr sanft und bereiten Krishna mit ihren süßen Worten Freude. Alle diese Freunde sind sehr vertraut mit Krishna und sie sind sehr begabt in ihren verschiedenen Aktivitäten, wobei ihr Ziel immer darin besteht, Krishna zu gefallen.“ [1]
Dies ist die schöne Zusammenfassung dieser Beziehung zum Höchsten – Freundschaft: Ein echter Freund möchte dich immer glücklich machen. Und hier in seiner Abwesenheit möchte ich meinen lieben spiritueller Bruder Shripad Brajeshvar Prabhu preisen, weil ich dieses in den Shastras niedergelegte Prinzip in seiner Persönlichkeit und seinen Aktivitäten manifestiert sehe. Er versucht immer, seinen Freunden Freude zu bereiten.
Denkt also nicht, dass Vollkommenheit im spirituellen Leben eine alte Legende ist. Lasst sie heute Wirklichkeit werden, und dann werdet ihr in die Ewigkeit eingeführt.
1. Der Nektar der Hingabe, Kap. 41
Jul
18
(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 05.01.2018 abends, Sofia)
(Fortsetzung vom vorigen Freitag)
„Manchmal trat ein vertrauter Freund vor Krishna und umarmte ihn mit großer Zuneigung und Liebe. Ein anderer Freund kam dann von hinten und bedeckte Krishnas Augen mit seinen Händen. Krishna war immer sehr glücklich, wenn er mit seinen vertrauten Freunden zusammen war.
Von all diesen vertrauten Freunden wird Shridama als der wichtigste angesehen. Shridama trug ein gelb gefärbtes Kleid. Er trug ein Büffelhorn und sein Turban hatte eine rötliche Kupferfarbe. Seine Hautfarbe war schwärzlich und um seinen Hals trug er eine schöne Girlande. Er forderte Krishna immer in scherzhafter Freundschaft heraus. Lasst uns zu Shridama beten, dass er uns seine Gnade zukommen lässt!
Shridama priya-sakha, ki! Jay!
Es gibt andere Freunde, die noch vertraulicher sind. Sie werden Priya-Narma oder vertraute Freunde genannt. Zu den Priya-Narma-Freunden zählen Subala, Arjuna, Gandharva, Vasanta und Ujjvala. Unter den Freunden von Radharani, den Gopis, gab es ein Gespräch über diese vertrautesten Freunde. Eine Gopi wandte sich folgendermaßen an Radharani: „Mein lieber Krishangi [Zarte], sieh nur, wie Subala Deine Botschaft in Krishnas Ohr flüstert, wie er den vertraulichen Brief von Shyama-dasi schweigend in Krishnas Hand legt, wie er die von Palika bereiteten Betelnüsse in Krishnas Mund legt und wie er Krishna mit der von Taraka vorbereiteten Girlande schmückt.
Wusstest du, mein lieber Freund, dass all diese engsten Freunde Krishnas immer auf diese Weise in Seinem Dienst stehen?“ Von den vielen engen Priyanarmas gelten Subala und Ujjvala als die bedeutendsten.
Der Grad der Vertrautheit zwischen Krishna und Subala lässt sich daran erkennen, dass die Gespräche zwischen ihnen so vertraulich waren, dass niemand sonst verstehen konnte, was sie sagten.“ [1]
Richtig, manchmal haben Freunde eine besondere Sprache. Kein Außenstehender versteht sie. Weil sie gemeinsame Erfahrungen, gemeinsame Erinnerungen haben. Sie verstehen sich aus halben Wörtern. Weil „wir uns so nahe sind, dass wir alles übereinander wissen“.
Fortsetzung folgt
1. Nektar der Hingabe, Kap. 41
Jul
11
(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 05.01.2018 am Abend, Sofia)
(Fortsetzung vom vorigen Freitag)
„Die vertraulicheren Freunde heißen Priya-Sakhas und sind fast so alt wie Krishna. Aufgrund ihrer sehr vertraulichen Freundschaft beruht ihr Verhalten nur auf reiner Freundschaft. Das Verhalten anderer Freunde beruht auf elterlicher Liebe oder Unterwürfigkeit, aber das Grundprinzip der vertraulichen Freunde ist einfach Freundschaft auf gleicher Ebene. Einige vertrauliche Freunde sind folgende: Shridama, Sudama, Dama, Vasudama, Kinkiṇi, Stokakrishna, Amshu, Bhadrasena, Vilasi, Pundarika, Vitanka und Kalavinka. Durch ihre verschiedenen Aktivitäten in verschiedenen Freizeitbeschäftigungen bereiteten alle diese Freunde Krishna transzendentale Freude.
Das Verhalten dieser vertrauten Freunde wird von einem Freund Radharanis beschrieben, der zu Radharani sagte: „Meine liebe, anmutige Radharani, dein enger Freund Krishna wird auch von seinen engen Freunden bedient. Einige von ihnen machen mit sanfter Stimme Witze mit ihm und erfreuen ihn damit sehr.“ Krishna hatte zum Beispiel einen Brahmanenfreund namens Madhumangala. Dieser Junge spielte scherzhaft die Rolle eines gierigen Brahmanen. Immer wenn die Freunde aßen, aß er mehr als alle anderen, insbesondere Laddus, die er sehr mochte. Nachdem er mehr Laddus gegessen hatte als alle anderen, war Madhumangala immer noch nicht satt und sagte zu Krishna: „Wenn du mir noch einen Laddu gibst, werde ich dir gern meinen Segen geben, sodass deine Freundin Radharani sehr zufrieden mit dir sein wird.“ [1]
Wisst ihr, was ist denn die Pflicht eines Brahmanen? Er gehört zur Priesterkaste, also hat er nur zwei Pflichten: Segen erteilen und essen. Ja!
Baladev: Guter Service!
Swami Tirtha: Jetzt lächeln wir, aber was soll das eigentlich bedeuten? Krishna mag die Brahmanen so sehr, dass er die Opfergaben durch sie annimmt. Neulich haben wir über Pujas und die Yagyas gesprochen. Bei den Yagyas gibt es das Opferfeuer, und man gießt das Ghee hinein und wirft die Körner ins Feuer. Und so nimmt Krishna sie an. Aber auf die gleiche Weise ist der Mund eines Brahmanen ein Opferaltar. Wenn wir also Nahrung auf diesen Altar geben, wenn wir die Brahmanen essen geben, dann nimmt Krishna sie über diesen Kanal an. Das ist doch schön, nicht wahr? Ich denke, das ist sehr symbolisch und sehr, sehr bedeutsam. Daher ist es nicht nur eine Party, mit den Gäste zu speisen, Brahmanen-Gäste oder Vaishnava-Gäste, die zu Ihnen kommen, sondern das ist wie eine Veranstaltung, wie ein Dienst zum Höchsten – „Durch diese Person kann ich dir dienen, mein lieber Herr!“ Wunderschön! Aber wisst ihr, das ist für Erwachsene. Jungs, Brahmanenjungen wollen einfach mehr: „Gib mir mehr, gib mir mehr! Und dann werde ich dich segnen.“
1. Nektar der Hingabe, Kap. 41“
Fortsetzung folgt
(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 05.01.2018 am Abend, Sofia)
(folgt vom vorherigen Freitag)
„Freunde, die jünger sind als Krishna, die Ihm immer zugetan sind und Ihm alle möglichen Dienste erweisen, werden gewöhnliche Freunde oder einfach Freunde genannt. Solche gewöhnlichen Freunde werden Sakhas genannt, und die Namen einiger Sakhas sind Vishala, Vṛṣabha, Ojasvi, Devaprastha, Varuthapa, Maranda, Kusumapida, Manibandha und Karandhama. Alle diese Sakha-Freunde von Krishna streben nur danach, Ihm zu dienen. Manchmal stehen einige von ihnen früh am Morgen auf und gehen sofort zu Krishnas Haus und warten an der Tür, um Krishna zu sehen und ihn zu den Weideplätzen zu begleiten. In der Zwischenzeit wird Krishna von Mutter Yashoda angekleidet, und wenn sie einen Jungen an der Tür stehen sieht, ruft sie ihn: „Also, Vishala, warum stehst du da? Komm her!“ Mit der Erlaubnis von Mutter Yashoda betritt er sofort das Haus. Und während Mutter Yashoda Krishna anzieht, versuchte er, ihm beim Anlegen der Musikalischen Fußschellen zu helfen, und Krishna schlägt ihn scherzhaft mit seiner Flöte. Dann ruft Mutter Yashoda: „Krishna, was ist das? Warum neckst du deinen Freund?“ Und Krishna lacht, und der Freund lacht auch. Dies sind einige der Aktivitäten von Krishnas Sakhas. Manchmal kümmerten sich die Sakhas um die Kühe, die hierhin und dorthin verstreut waren.“1
Einige weitere sehr wichtige Aufgaben dieser Freunde Krishnas sind das Kämpfen und Wettkämpfen. Wettkämpfe im Laufen oder Ringen. So begannen praktisch alle Olympischen Spiele in Vrindavana. Aber sie sind viel ehrgeiziger als diese Olympiasieger, denn diese wollen nur Weltmeister werden. Aber diese Jungs kämpfen mit Krishna, sie wettkämpfen mit dem Höchsten Herrn, mit Gott! „Ich laufe schneller als du, mein Herr!“
Vielleicht habt ihr gehört, wer jetzt der Meister im 100-Meter-Lauf ist? Ich erinnere mich nicht an den Namen.
Antwort: Bolt. Usain Bolt.
Swami Tirtha: Ja, was hat er gesagt? Habt ihr seine Worte gehört: „Jetzt leben 7 Milliarden Menschen auf der Erde. Und zuvor in der Geschichte gab es weitere 7 Milliarden. Und von all diesen 14 Milliarden Menschen laufe ich am schnellsten.“
Ich kenne die Person nicht, vielleicht war das eine bescheidene Bemerkung, aber trotzdem ist es leicht, sie falsch zu verstehen. Doch was steht in den geheimen Lehren, in den Upanishaden? „Der Kleinste der Kleinsten, der Größte der Größten. Er hat keine materiellen Hände und erreicht doch alles. Er hat keine materiellen Beine und läuft doch schneller als jeder andere“, einschließlich Usain Bolt.
Wenn wir uns also ein wenig mit der göttlichen Philosophie auskennen, möchten wir auf keinen Fall in einem Wettbewerb die Besten der Menschheit sein. Denn wir haben eine Person, die bereits alle möglichen Spiele und Wettbewerbe gewonnen hat. Deshalb sind wir bereit, uns mit Ihm in liebevollem Dienst zu vereinen; und dann seid ihr der beste Diener. Oder vielleicht seid ihr der beste Diener der Diener, der Diener.
1. Der Nektar der Hingabe, Kap. 41