Sharanagati
Collected words from talks of Swami Tirtha(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 03.01.2018 vormittags, Sofia)
(Fortsetzung vom vorherigen Freitag)
„Einige große Weise haben diese neutrale Position durch Enthaltsamkeit, Buße und Meditation zur Kontrolle der Sinne erreicht. Solche Weisen werden allgemein als mystische Yogis bezeichnet und finden Freude in den meisten Fällen an der unpersönlichen Seite der absoluten Wahrheit. Sie kennen praktisch nicht die transzendentale Freude, die sich aus dem persönlichen Kontakt mit dem höchsten ergibt.”[1]
So, also auch diese Art und Weise von Erleuchtung kann reizend sein.Aber…
„Eigentlich die transzendentale Freude, die man in Verbindung mit dem Umtausch mit der Höchsten Person empfindet ist weitaus größer als die Freude, die sich aus der unpersönlichen Brahman-Erkenntnis ergibt von der direkten Begegnung mit der ewigen Gestalt des Herrn.“ 2
Hiermit können wir erkennen, dass beide Wege gut sind. In spiritueller Hinsicht gibt es nichts Falsches. Einer ist gur, der andere ist besser. Genauso wie es keine schlechten Devotees gibt, nicht wahr? Es gibt nur gute Devotees. Mansche sind besser.
Diese Fragen werden auch von Arjuna und Krishna in der Gita diskutiert: Welcher Weg besser ist sozusagen. “Was ist deine Meinung dazu?” – fragt Arjuna. Und dann sagt Krishna: „Am Ende wird jeder zu Mir kommen.“ 2 Denn sarva karana karanam: „Ich bin die Ursache von allen Ursachen. Letztendlich wird also alles zu Mir zurückkehren.“
„Als einige große Heilige, die Buße und Enthaltsamkeiten auf sich genommen hatten, sahen sie die vierhändige transzendentale Form von Vishnu: „Diese vierhändige Form des Herren, der sich in einer bläulichen Farbe manifestiert, ist das Reservoir aller Freuden und das Zentrum unseres Lebens. Tatsächlich, wenn wir diese ewige Form von Vishnu sehen, werden wir zusammen mit vielen anderen Paramahamsas, sofort von der Schönheit des Herrn fasziniert sein.“ 3
Zwei sehr wichtige Faktoren sind hier genannt. Dass diese Form des Herrn die Quelle des Vergnügens und Quelle des Lebens ist ; „Erhalter aller Freuden und Mittelpunkt unseres Lebens.“. Und ihr wisst, dass wir nur diese beiden Besitztümer haben – unser Leben und unsere Liebe. Prana und prema – das ist alles, was wir haben. Und das hängt mit diesem persönlichen Konzept zusammen. Fühlt ihr den Unterschied zwischen Existenz und Leben? Die Existenz ist theoretisch, sie ist leer. Während das Leben ein Austausch ist. Im Leben beginnen Dinge zu passieren. Wenn uns etwas passiert, haben wir das Gefühl: „Ja, das ist mein Leben!‘ Wenn da nichts passiert : ‚Es ist langweilig, es ist der Tod.‘ Also wendet einfach das Gleiche Prinzip im spirituellen Sinne ein. Die Existenz ist theoretisch, sie ist trocken, während das Leben, das spirituelle Leben, voller Zauber, voller Austausch erfüllt ist .
Sehr oft fragen die Leute: „Also dann, was passiert in der Perfektion?“ Weil wir denken, dass dies genau das Gegenteil von dem ist, was wir hier wahrnehmen. Hier nehmen wir Aktivität und Leben wahr; und da denkt man: „Dort ist einfach leer, da passiert nichts.“ Oh, vielleicht ist das unsere Perfektion. Aber ich sage euch, das wirkliche Leben beginnt dort. Was auch immer wir für das Leben hier halten, es ist ein Fehler. Dort beginnt das Leben.
Das ist also unsere positive Vorstellung von Perfektion. Es ist keine theoretische Vorstellung, aber es ist eine lebendige Erfahrung, ein lebendiger Austausch. Unser Prana und unser Prema sind dort verbunden, dort manifestieren sie. Und was bedeutet das auf der praktischen Plattform? Dass unser Leben ishta- devata ist. Oder „Die Anhänger leben in meinem Herzen“. Oder „Mein Leben ist dem Ashram gewidmet.“ Es ist schön. Weil „mein Prana ist dort“. Wenn ihr also sagt: „Mein Leben und mein Blut sind für den Ashram, aber ich mache dort keinen Dienst”, klingt das komisch. Wenn euer Herz dort ist, dann tut etwas dafür! Es sind nicht nur leere Worte.
- Der Nektar der Hingabe, 35
- „Bhagavad Gita“ 12.3-4
- Der Nektar der Hingabe, 35