Sharanagati
Collected words from talks of Swami Tirtha(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 04.01.2018 vormittags, Sofia)
(Fortsetzung vom vergangenen Freitag)
Frage von Shyama Tulasi: Könnten Sie eine klare Unterscheidung zwischen den beiden Beziehungen machen?: Die eine ist, wenn man zum Wohl derer dient, denen er dient, und die andere ist es, wenn eine Mutter sich um ihre Kinder kümmert, aber so, dass sie sie alleine nichts selber machen lässt. Eins ist für sie und das andere ist statt ihnen.
Swami Tirtha: Wenn sie mit der Fürsorge übertreibt?
Schjama Tulasi: Ja, zu viel Fürsorge.
Swami Tirtha: Es ist ganz einfach. Wenn euch eure Instinkte leiten, dann tut ihr das. Wenn euch die Weisheit leitet, erledigt ihr den Rest – und das ist zu ihrem Besten.
Und manchmal ist es grausam. Wenn wir uns Beispiele aus der Natur anschauen, sagen wir aus dem Tierreich, werden wir verschiedene Arten elterlicher Liebe und Fürsorge sehen. Für eine gewisse Zeit akzeptiert die Hündin ihre kleinen Welpen, aber wenn sie anfangen, sie zu sehr zu beißen, wirft sie raus. Ihr werdet sagen: Es ist grausam. Aber es wird sie stärker machen und sie in die Lage versetzen, auf eigenen Beinen zu stehen und ihre eigene Nahrung zu finden – nicht nur, um das Blut und die Milch ihrer Mutter zu saugen. Ich denke, übermäßige Fürsorge ist sehr instinktiv – und zwar dann, wenn man dominieren möchte. Und es ist die beste Art, sie zu verwöhnen. Wenn ihr eure Kinder zu sehr sorgt, das ist der beste Weg, sie zu verwöhnen. Sie werden immer auf euch angewiesen sein, auf eine falsche Art und Weise. Aber wenn ihr weise seid, werdet ihr ihnen nicht nur Freiheit geben, sondern sie auch manchmal rausschmeißen.
Kommentar: Mit Liebe.
Swami Tirtha: Ja, zu ihrem Besten – um sie stärker zu machen, damit sie sich einigen Wahrheiten im Leben selber stellen. Deshalb heißt es: „Ich bin bereit für dich und mit dir, aber ich bin nicht bereit, etwas statt dir zu tun.“
Chakoris Frage: Und ist es möglich, die Sorgfalt zu übertreiben, es zu übertreiben mit dem Dienst für Krishna?
Swami Tirtha: Mit dem Krishna-Dienst übertreiben? „Heute habe ich zu viel gechantet, ich habe es mit dem Japa übertrieben.“ Es ist möglich. Wir müssen aufpassen, dass wir keinе lästigen Diener Gottes sind . Ihr müsst eure Grenzen kennen. Wir sollten erkennen, wann unsere Anwesenheit angenommen wird und wann es zu einer Last wird . Obwohl ihr die Erlösung am meisten braucht, gönnt Krishna dennoch manchmal Ruhe.
Dies werden wir aus den weiteren Erklärungen von Rupa Goswami verstehen, denn es gibt verschiedene Grade der Hingabe – nicht nur im Dienst, sondern auch bei anderen Rassen. Und alle müssen gemäß dieser Abstufung, entsprechend seiner eigenen Position, handeln, und nicht mehr – es mit der Sorgfalt nicht übertreiben. Weil es ein System ist, eine Struktur und jeder muss seine Aufgaben, seine Pflichten erfüllen. Sonst ist es ein Chaos. Wenn zum Beispiel jeder Devotee, der Krishna-Girlanden basteln soll, anfängt mit seinem Dienst zu übertreiben und bringt zwei Tonnen Blumen mit – nun, er kann eine solche Last tragen, aber vielleicht wird sie für Ihn immer noch ein wenig schwer sein. Oder wenn sie anfangen, ihre Dienste zu tauschen und am Ende weiß niemand mehr, was zu tun ist – dann bricht ein Chaos aus. Natürlich ist das spirituelle Leben immer wie ein Fluss, verbessert sich ständig und es gibt kleine… ich würde nicht Kurven sagen, aber Veränderungen; es gibt Handlungen und Konsequenzen. Es ist etwas Lebendiges. Den Beschreibungen von Rupa Goswami zufolge handelt es sich dabei jedoch um unterschiedliche Gruppen von Dienstleister, sie werden immer von einigen Tutoren betreut. Dies ist der Weg, um Harmonie und Einheit in den verschiedenen Diensten einzuleiten.
(Fortsetzung folgt)