


Sharanagati
Collected words from talks of Swami Tirtha
(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 06.01.2018 am Abend, Sofia)
(Fortsetzung vom vorigen Freitag)
Wir müssen dem ewigen Pfad folgen. Aber wie findet man wirklich einen solchen Pfad? Diese Frage beschäftigt die Menschheit seit 5000 Jahren. Im “Mahabharata” wird diese Frage auch gestellt: „Was ist zu tun? Wenn Sie Perfektion erreichen wollen, was tun Sie dann?“ Und es wird vorgeschlagen:mahajano yena gatah sa pantha 1 – „Folgen Sie dem Pfad der großen Seelen oder folgen Sie dem Pfad der Engel“.
Daher brauchen wir Beispiele. Und unser bestes Beispiel ist unser spiritueller Meister. Von ihm, durch ihn können wir viel über spirituelle Praktiken lernen. Und da wir sehr positiv und sehr harmonisch mit ihm verbunden sind, werden seine Ideale langsam, langsam auf uns übertragen und zu unseren Idealen. Das ist eine wunderschöne Übertragung. Und immer mehr werden wir erkennen, dass wir jenseits des vergänglichen Körpers ewige Seelen sind. Jenseits der begrenzten Gedanken haben wir ewiges, vollkommenes Bewusstsein. Und jenseits der elenden Erfahrung des Lebens sind wir aus Glückseligkeit gemacht. Ihr seid aus Glückseligkeit gemacht! Jemand muss kommen, um uns diese Neuigkeit zu überbringen. Ihr seid nicht geboren, um zu sterben. Ihr seid aus Glückseligkeit gemacht. Euer Bewusstsein wird vollkommen sein, wenn ihr das erkennt. Und das wird eure Existenz völlig verändern.
Vom Leben als begrenzter Erfahrung können wir zur Vollkommenheit der Existenz gelangen. Von den begrenzten Gedanken können wir zum vollkommenen Bewusstseinszustand gelangen. Und vom Elend des begrenzten Lebens können wir zur ewigen Glückseligkeit der spirituellen Existenz gelangen.
Aber jetzt könntet ihr sagen: „Das sind nur Versprechen. Gebt mir jetzt etwas. Euer versprechen ewiges Leben und dies und das – es ist so weit weg. Gebt mir jetzt etwas.“ Das ist richtig. Aber um etwas Spirituelles zu erreichen, wahrzunehmen, müssen wir aktiv sein, wir müssen üben, etwas tun. Miserable Praxis – miserables Ergebnis. Starke und engagierte Praxis – dann werden wir etwas erreichen.
Wir brauchen also Beispiele, und wenn wir eine immer tiefere Beziehung zum Höchsten eingehen wollen, brauchen wir Ideale, die diese Beziehungen repräsentieren. Indem wir dem guten Beispiel folgen, können wir unsere Standards verbessern. Und über Neutralität, Dienstbarkeit und, Freundschaft hinaus gibt es einen nächsten Schritt, nämlich eine familiäre Beziehung zu Gott aufzubauen. Seht ihr wie sehr das Christentum den Menschen geholfen hat zu verstehen, dass es einen Sohn Gottes und einen Gottvater gibt – das ist eine Beziehung. Wir sind auch Söhne des Höchsten, kleine Söhne. Aber unsere Lehrer sagen uns etwas ganz, ganz Besonderes – dass die Anhänger manchmal wie Väter und Mütter des Höchsten werden können. Mutter Maria, die Mutter Gottes – denkt einfach richtig nach, das Konzept ist da. Wenn die Meditation, wenn die Bereitschaft zum Dienen so stark ist, dass Gott akzeptiert, in eure Familie zu kommen. Gut, vielleicht wird er nicht als euer Sohn geboren, aber ihr könnt ihm trotzdem so dienen. Ihr könnt euch so sehr um ihn kümmern wie ein liebevoller Vater oder eine liebevolle Mutter. Ist das nicht schön? Es ist eine sehr intime Art des Dienstes. Es ist sehr selbstlos. Und manche sagen: „Wenn es möglich ist, eine so intime Beziehung zum Höchsten einzugehen, sich einfach wie sein Vater zu fühlen, sich wie seine Mutter zu fühlen – dann ist dies unser Weg.“
Ihr könnt euch auch so fühlen, als gehörtet ihr ihm als Söhne oder Töchter . Die Beziehung ist dieselbe. Versucht also, diese Idee zu schätzen, eine so intime Beziehung einzugehen, als wäre er ein Mitglied eurer Familie. Ihr seid bereit, sein Essen zuzubereiten. Ihr sind bereit, alles schön um ihn herum zu arrangieren. Ihr denkt voraus, was er morgen tun wird. Die Kleidung bereitlegen, ihm Wasser zum Trinken bringen. Es ist möglich, diese totale und absolute fürsorgliche Stimmung zu haben. Und dann wird er sie akzeptieren, denn die dienende Haltung reiner Anhänger, reiner Seelen ist stärker als er.
(Fortsetzung folgt)
1. Mahabharata, Vana Parva, 313.117
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