Sharanagati

Collected words from talks of Swami Tirtha




(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 05.01.2018 am Abend, Sofia)

(Fortsetzung vom vorherigen Freitag)

Also gut, wir haben Beschreibungen über die Freunde von Krishna, Gott, gelesen. Aber was tun wir in den Kreisen der Devotees? Sehen wir eine ähnliche Freundschaft, eine ähnliche Intimität?
Einmal ging Shrila Prabhupada, Bhaktivedanta Swami, nach Hause nach Bengalen, nach Navadvip und еr traf Shrila Shridhara Maharaja, einen sehr lieben Freund von ihm. Sie waren von Anfang an immer gemeinsam beim Dienen. Oft predigten sie beide gemeinsam. Und sie passten ziemlich gut zusammen; Prabhupada war ein sehr guter Mridanga-Spieler, also waren sie sich einig: “ Richtig, heute werde ich Mridanga spielen und du wirst den Vortrag halten.“ Weil Shridhara Maharaja war wie das wissenschaftliche Gehirn der gesamten Vaishnava-Gemeinschaft.
Während der vielen Jahre getrennter Gottesdienste trafen sie sich nicht, und dann trafen sie sich doch wieder. Prabhpada hatte seine westlichen Schüler um sich. Plötzlich Prabhupada und Shrilla Shridhara Majaraja wechselte zu Bengali. Zu dieser Zeit sprachen die westlichen Anhänger kein Bengali, verstanden kein Bengali. Sie waren also etwas ratlos, warteten aber geduldig bis sie ihr Gespräch beendeten. Und dann fragten sie Shrila Prabhupada demütig: „Was war das Thema?“ Ihre Diskussion?“ Dann sagte er: „Oh, ich werde es euch nicht sagen,  wenn ihr hören würdet, was wir diskutierten, würdet ihr in Ohnmacht fallen.“
Ihr seht, diese intime, besondere Sprache intimer Freunde dient dem Nutzen anderer – den Außenstehenden nicht zu viel Ärger zu bereiten. Und auch, um die Geheimnisse zu bewahren.
Und schließlich heißt es im letzten Absatz dieses Kapitels:
„Unter den Gruppen der verschiedenen Freunde Krishnas sind einige aus verschiedenen Schriften bekannt, und einige sind durch Volkstraditionen bekannt. Es gibt drei Gruppen unter Krishnas Freunden: Einige sind ewig mit Krishna befreundet, einige sind erhabene Halbgötter, und einige sind vollkommene Anhänger. In allen diesen Gruppen gibt es einige, die von Natur aus in Krishnas Dienst gefestigt sind und immer damit beschäftigt sind, Ratschläge zu erteilen; einige von ihnen machen sehr gern Scherze und bringen Krishna mit ihren Worten ganz natürlich zum Lächeln; einige von ihnen sind von Natur aus sehr einfach, und durch ihre Einfachheit erfreuen sie Lord Krishna; einige von ihnen schaffen durch ihre Aktivitäten wunderbare Situationen, als ob sie offensichtlich gegen Krishna sind; einige von ihnen sind sehr gesprächig, streiten ständig mit Krishna und schaffen eine Diskussionsatmosphäre; und einige von ihnen sind sehr sanft und bereiten Krishna mit ihren süßen Worten Freude. Alle diese Freunde sind sehr vertraut mit Krishna und sie sind sehr begabt in ihren verschiedenen Aktivitäten, wobei ihr Ziel immer darin besteht, Krishna zu gefallen.“ [1]
Dies ist die schöne Zusammenfassung dieser Beziehung zum Höchsten – Freundschaft: Ein echter Freund möchte dich immer glücklich machen. Und hier in seiner Abwesenheit möchte ich meinen lieben spiritueller Bruder Shripad Brajeshvar Prabhu preisen, weil ich dieses in den Shastras niedergelegte Prinzip in seiner Persönlichkeit und seinen Aktivitäten manifestiert sehe. Er versucht immer, seinen Freunden Freude zu bereiten.
Denkt also nicht, dass Vollkommenheit im spirituellen Leben eine alte Legende ist. Lasst sie heute Wirklichkeit werden, und dann werdet ihr in die Ewigkeit eingeführt.

1. Der Nektar der Hingabe, Kap. 41



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