Sharanagati
Collected words from talks of Swami Tirtha(aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 05.01.2018 am Vormittag, Sofia)
(Fortsetzung vom vorherigen Freitag)
Frage von Krishna Priya: Sie haben einige Dinge erwähnt, die mich wirklich beeindruckt haben. Das eine war Selbstverwirklichung, das zweite war, den Geist in einen Freund zu verwandeln, und das dritte war der Schatten. All diese Transformationen sind mit dem Chanten verbunden. Können Sie bitte mehr darüber sagen? Denn vorhin haben Sie erwähnt, dass wir unsere spirituelle Praxis vernachlässigen, was manchmal vorkommt.
Swami Tirtha: Ja, еs ging um einen miserablen Dienst. Miserabler Dienst ist aparadha. Aradhanam ist „Anbetung“; apa-radha, a-radha ist „gegen die Anbetung“. Chanting oder Japa-Meditation ist wie die Verbindung mit einem Strom.
Habt ihr in einigen dummen Actionfilmen gesehen, wie ein elektrischer Strom einfach um den Hauptdarsteller herumfließt? Dann passiert wenn ihr wirklich mit eurem Chanten verbunden seid. Diese Hochspannungsenergie überkommt euch. Ihr seid mit diesem sehr starken Strom verbunden. Das bedeutet, ihr seid mit besonderen spirituellen Energien aufgeladen. Wie können wir diese Chance verpassen?
Dies ist auch wie ein Gespräch mit dem Höchsten. Dies ist unsere Überzeugung, dies ist unsere Hoffnung. Ich würde besser sagen: Dies ist unsere Hoffnung, dass uns durch den Segen des Herrn, der in die Welt der Worte als der heilige Name kommt, dass es uns verwandeln wird. Und so wie wir unsere Freunde gerne bei ihrem Namen nennen, ist das Chanten auch das Rufen Gottes bei Seinem Namen in dieser freundlichen Stimmung.
Sie sagen, dass durch die Gnade und den Segen des Heiligen Namens das Unmögliche möglich wird. Und das ist etwas Besonderes, was andere Gruppen religiöser Menschen normalerweise nicht tun, nicht praktizieren. Daher ist es besser, wenn wir diese Praxis dem Höchsten anbieten. Es gibt viele verschiedene Blumen, die dem Höchsten geopfert werden, aber der Heilige Name ist eine besondere und sehr beliebte Blume in seinem Garten.
Tatsächlich ist der heilige Name etwas ganz Besonderes. Er wird im Krishna-Buch beschrieben. Parikshit Maharaja stellt eine Frage: „Wie ist es möglich, sich dem absolut transzendentalen Gott zu nähern, ihn zu verstehen oder eine Verbindung zu ihm herzustellen? Weil wir durch die materielle Energie begrenzt sind. Wir sind durch den Geist, die Sinne, den Körper und dieses und jenes begrenzt. Die Materie überwältigt uns; wie können wir Gott erreichen? Unmöglich! Wie können materielle Worte Transzendenz beschreiben? Unmöglich!“
Aber dann wird gesagt, dass der heilige Name vollkommen, vollständig, absolut göttlich ist. Er kann die Schichten der Materie durchdringen – zuerst von oben und dann vielleicht auch von unseren Lippen. Jemand bringt den heiligen Namen in diese Welt – deshalb müssen wir ihn vibrieren lassen, wir müssen ihn reflektieren. Wie ein Echo. Seid also ein guter Freund des heiligen Namens. Dann wird er automatisch seine Eigenschaften mit uns teilen.
Ansonsten wird der heilige Name als “Stein der Weisen“, bezeichnet, der jeden materiellen Zustand in einen spirituellen verwandeln kann. Wenn er also einmal unser Herz und unseren Geist berührt, ist das genug. Eine Berührung reicht aus, um alles zu verwandeln, es in Gold zu verwandeln. Aber diese eine Chance sollte echt sein. Deshalb müssen wir sie viele Male wiederholen, damit mindestens ein mal echt ist. Sagt nicht: „Ja, ja, ich chante nicht, weil ein mal genügt. Ein heiliger Name wird alles vollbringen.“ Wie viele Millionen Male müsst ihr halb perfekt chanten, um durch Zufall einen perfekten zu haben. Oder, besser gesagt, aus Versehen, um ihn richtig zu sagen. Wenn ihr nachlässig seid, wenn ihr nicht aufpasst – dann wird es passieren.
Und denkt nicht, dass das ein Witz ist. Denn solange wir aus dem Kopf heraus chanten, aus kontrolliertem Yoga, Konzentration, Kraft, Selbstkontrolle oder was auch immer – ist es nicht echt. Wenn es von selbst aus eurem Mund kommt – wie ich bereits erwähnt habe, wenn ihr aus einem Albtraum aufwacht und es sofort aussprecht – ist es echt, das ist echt. Denn es kommt nicht aus der mentalen Ebene, es kommt direkt aus der Seele. Das ist die Qualität, die wir brauchen.