Sharanagati

Collected words from talks of Swami Tirtha




(Aus einem Vortrag von Swami Tirtha, 14.08.2018, Ludasto)

(Fortsetzung vom letzten Freitag)

Frage: Was bedeutet es, wenn gesagt wird, dass alles, was wir zuvor wahrgenommen oder erreicht haben, eine andere Form und ein anderes Verständnis annehmen wird, wenn wir tatsächlich eine spirituelle Erkenntnis erreicht haben?

Swami Tirtha: Eine wichtige Praxis ist Dankbarkeit. Dankbarkeit ist eine sehr wirksame Methode, um die Neigung zum Klagen zu überwinden. Oft vergessen wir dies, weil wir irgendwie bedingt und trainiert sind uns zu beschweren: „Das ist nicht gut, das fehlt usw.“. Aber wenn wir unsere Gebete mit Dankbarkeit für alles beginnen, was wir in diesem Leben erhalten haben, dann werden sich unsere schlechten Bedigungen langsam, langsam ändern. Ich denke, theoretisch schätzen wir uns alle glücklich, eine Chance auf spirituelle Vollkommenheit zu haben, nicht wahr? Das bedeutet, dass all die Schwierigkeiten und das Leid, das wir in unserem Leben erfahren haben, ein notwendiger Bestandteil unseres Daseins ist. Wenn du eine andere Geburt gehabt hättest und ein sicheres Leben gehabt hättest oder was auch immer, würdest du nicht hier sitzen. Wenn das Ende gut ist, ist alles gut.

Das ist also eine sehr einfache Methode. Wir müssen dankbar sein für alles, was uns gegeben und zur Verfügung gestellt wurde. Denn wenn du an einen barmherzigen Gott glaubst, wird er barmherzig mit dir handeln. Wenn du an einen gerechten Gott glaubst, wird er Gerechtigkeit über dich üben. In den Shastras heißt es: Wenn du Gott leugnest, leugnest du auch deine eigene Existenz. Wenn du seine Existenz akzeptierst, gibt das auch deiner Existenz Sinn. Dankbarkeit. Übt Dankbarkeit aus. Dann werdet ihr, selbst wenn ihr verliert, darin geschult, Dankbarkeit zu üben. Genau wie Madhavendra Puri – selbst als er Nahrung hatte, aß er nicht, weil er durch die vorherige Praxis konditioniert war. Wie wird man eine schlechte Gewohnheit los? Indem man eine gute Praxis einführt. Die Perspektiven sind vielversprechend. Der Weg ist lang, aber die Perspektiven sind vielversprechend. Glaubt mir nicht alles, was ich sage. Der Weg ist gar nicht so lang. Man sagt ja, der Weg von Maya zum Guru sei länger als der vom Guru zu Krishna.

Karunamayi: Ich möchte meine Dankbarkeit dafür zum Ausdruck bringen, dass alles, was in unserem Leben geschieht, sich lohnt. Und das heutige Beispiel: Heute Morgen gab es hier kein Wasser. Die meisten Menschen halten das für ein großes Problem und eine Unannehmlichkeit. Doch wenn es ein Problem gibt, lernen wir, dankbar zu sein für das, was wir haben, und uns nicht über die Situation zu ärgern. Und dankbar zu sein, dass es Anhänger gibt, die bereit sind, zum anderen Bauernhof zu eilen, um das Nötige zu holen und die Dinge in Ordnung zu bringen.

Swami Tirtha: Das betrachten wir als wahre spirituelle Praxis. Man hat ein Problem, dann reagiert man friedlich, und plötzlich erscheint Ishvara und sagt: „Es werde Wasser!“, und das Wasser kommt. Göttliche Erkenntnis!

Karunamayi: Ja, unsere spirituellen Brüder und Schwestern sind die göttlichen Kräfte, die für uns handeln.



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